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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 3. Juni 2003; 22:21
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Pensions/Streiks/Glosse:

> Systemschaden mit Nutzen

Panikmache und Angstmacherei waren noch die geringsten Vorwuerfe, die auf
den OeGB und die AK niederprasselten, wenn sie zB. Vorrechnungsbeispiele von
zu erwartenden Pensionskuerzungen vorlegten. Alles sei doch sowieso sozial
abgesichert, sozusagen im gruenen Bereich des Verzichtes -- alle muessten
halt ihr Schaeuferl beitragen. Fuer die pensionswillige Oma sei ein
"aufgezogenes" Kind doch immerhin 3 Jahre wert, waehrend sich Opa frisch und
munter haelt, da er oefters zum Arbeitsamt und nachher zum Sozialamt muss.
Wir Oldies werden flexibel: vielleicht duerfen wir sogar jeden Job annehmen,
muessen aber verdammt aufpassen, dass Omas Pension waehrend unserer
Sozialhilfe-Zeit nicht zu hoch ist. Ist schon gut, dass es deshalb von
Regierungsseite die Selbstbehalte, die Pensionskuerzungen und den fast
lebenslangen Durchrechnungszeitraum geben soll -- sonst wuerden sie
vielleicht sogar Omas Pension kuerzen, wenn Opa z.B. in Salzburg
Christbaeume verkaufen will. So kuerzt sich das ganz allein, egal was wir
treiben.

Regierungsseitig wird allerdings sozial "abgefedert": die Deckelung mit 10 %
tritt ins Leben, vorerst mal. Dass daraus durch die spaeteren Reformschritte
12 bis 30 und schliesslich 40% werden koennen, ist spaeter. Die Abfangjaeger
werden ja auch erst spaeter gezahlt. Auf die Zahl der Pensionisten
aufgeteilt, wuerden eigentlich 2 Mrd Euro fuer das Flugmaterial in etwa
1.300 Euro pro Nase ergeben (18.000 OeS). Machen wir halt auch spaeter mal.
Waehrenddessen wird allerdings bereits um die soziale Vertraeglichkeit
lizitiert. Frau Haubner wuenscht sich fuer Pensionen unter 1.000 Euro (und
im Hinblick auf die Kaerntner Landeshauptmann-Wahlen), dass diese mit der
Reform nicht gekuerzt werden.

Andere erinnern sich vielleicht wiederum, dass etwa 80% der
ASVG-Pensionisten sowieso unter 1.000 Euro Pension liegen. Laut FPOe sollen
also die restlichen 20% ASVG-Pensionisten ueber diesem "Richtsatz", der
Grossteil der OeVP-Klientel und der nicht von allfaelliger Harmonisierung
betroffene Oeffentliche Dienst, Schuessels Pensionsreform finanzieren.

Die Auseinandersetzungen sind auf jeden Fall prolongiert.
*Fritz Pletzl*



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