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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. Mai 2003; 14:31
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Schwarzblau/Menschenrechte:

> ZARA muss bleiben

Liebe Alle, die etwas gegen Rassismus haben!

Ich bin ein bisschen bei einem Verein namens Zara engagiert, der als einzige
Stelle in oesterreich u.A. unentgeltliche Rechtsberatung fuer Zeugen und
Opfer von Rassismus bietet (z.B. Lokalverweise fuer Schwarze,
Polizeiuebergriffe, Wohnungs- und Stellenangebote nur fuer Inlaender, und
was da andere Nettigkeiten mehr sind). Dieser Arbeitsbereich des Vereins
muss nun aller Voraussicht nach beendet werden, weil sich kein Erhalter
gefunden hat (die Stadt Wien hat noch bis Ende des Jahres ihre Finanzierung
muendlich zugesagt) und die privaten alleine schaffen es bei aller
Spendenfreudigkeit nicht.

Ich habe mir nun gedacht, dass es sinnvoll waere, den zustaendigen Stellen,
bei denen bereits um Unterstuetzung angesucht wurde (mit dem Ergebnis, dass
sie sich entweder fuer nicht zustaendig erklaert haben oder gar nicht
reagiert haben), noch mals anzusprechen. Je mehr desto besser.

Nachstehenden Text koenntet Ihr an ein(e) Person Eurer Wahl senden. Das ist
fuer Zara und alle, die deren Arbeit in Anspruch nehmen, eine
Unterstuetzung.

*Clara*

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Textvorschlag (nach Belieben veraenderbar):

Sehr geehrte/r Herr/Frau Doktor XY,

mit grosser Sorge erfuellt mich die Tatsache, dass der gemeinnuetzige Verein
ZARA (Verein fuer Zivilcourage und Antirassismusarbeit) aufgrund mangelnder
Geldmittel mit Juli 2003 gezwungen ist, seine juristische Beratungs- und
Unterstuetzungstaetigkeit fuer Opfer und Zeugen von rassistischen
Uebergriffen einzustellen.

Gerade Auslaender und Auslaenderinnen sind - leider - besonderen Risiken
ausgesetzt und benoetigen daher besondere Betreuung. Vornehmlich in
Situationen, in denen ihnen Unrecht widerfahren ist, haben sie es aeusserst
schwer ihren Rechtsanspruch auf faire Behandlung durchzusetzen. ZARA ist der
einzige Verein, der diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe der
Rechtsberatung und juristischen Unterstuetzung in Oesterreich gewaehrleistet
hat.

Wenn Rechtsstaatlichkeit fuer alle in Oesterreich sich aufhaltenden Personen
weiterhin ermoeglicht werden soll, ist es unbedingt erforderlich, den
Fortbestand von ZARA dauerhaft mittels finanzieller Zuschuesse abzusichern.
Dies waere auch ein wichtiger Schritt in Richtung eines
Antidiskriminierungsgesetz, das ja im Sinne der bis Juli von Oesterreich zu
ratifizierenden EU-Richtlinie ohnehin eingefuehrt werden muss.

Hochachtungsvoll, XY


AdressatInnen:

im Bundesministerium fuer Jusitz:
hermann.germ@bmj.gv.at

im Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft und Kunst:
anton.dobart@bmbwk.gv.at

im Bundesministerium fuer soziale Sicherheit und Generationen:
henriette.naber@bmsg.gv.at

Bundesministerium fuer Inneres:
theodor.thanner@bmi.gv.at

(Doktortitel haben sie alle) ###

 

Nachtrag (20.5.03, 20h): Nach Redaktionsschlusz wurde bekannt, dasz ZARA bis
Ende des Jahres eine Finanzierungszusage bis Ende des Jahres erhalten hat. Damit
erhaelt ZARA zumindest eine gewisse Schonfrist.


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