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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 1. April 2003; 16:38
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Krieg im Irak:

> Basra, Bagdad und Bombenopfer

Informationssplitter von den "Schutzschildern"

Laut den USA habe sich die Bevoelkerung von Basra bereits gegen die
irakische Regierung erhoben, berichtet unser australischer Korrespondent Max
Watts (Stand 27.3.). Dass dies nicht der Wahrheit entspricht, erfaehrt er
durch einige Gespraeche mit mit den "Lebenden Schutzschildern", RG und Donna
M. Beide berichten von massiven Fehlinformationen: Es sei immer eine totale
Erfindung, dass die Schiiten sich gegen Saddam erheben und die britischen
und amerikanischen Truppen begruessen wuerden. Es gebe zwar ein paar
Schiiten in Amerika, die solche Behauptungen aufstellen wuerden. Sie seien
von der CIA bezahlt worden. In Wirklichkeit haetten sich die Schiiten
voellig der irakischen Regierung angeschlossen. Die Opposition habe ihre
Kraefte mit der Regierung gegen die Westallianz gesammelt. Die schiitischen
Fuehrer haetten eine Fatwa gegen die Invasion verkuendet - iranische und
irakische Schiiten.

Die westliche Medienberichterstattung sei verlogen. Donna M. habe
Radiostationen mehrmals angerufen, und ihnen Informationen geben wollen.
Aber diese seien nicht an Tatsachen interessiert Sie haetten immer alles
verdreht. Laut den menschlichen Schutzschildern wuerde es Strom geben,
obwohl die USA gemeint haetten, die Verbindung sei unterbrochen. Wenn die
Stromversorgung tatsaechlich lahm gelegt waere, koennte die Klaeranlage
nicht mehr laufen und die Bevoelkerung von Bagdad muesste ungeklaertes
Tigris-Wasser wie 1991 trinken. Das Fernsehen wuerde uebrigens nach wie vor
arbeiten.

Bombenopfer

101 Opfer der Bomben auf Bagdad landeten allein im Yarmouk-Krankenhaus --
schon nach 2 Tagen Krieg. Das belgische "Schutzschild" Geert van Moorter
sprach am 22.3. mit dem Arzt Faysal Al Sarraf ueber das Spital. "Die Opfer
sind Maenner, Frauen und Kinder, die von Granaten getroffen wurden oder von
fliegenden Teilen der US-Raketen, die Bagdad getroffen hatten. Viele waren
in ihren Wohnungen oder im Garten, als sie getoetet oder verletzt wurden.
Einige sind noch in Intensivpflege. Da das Bombardement weitergeht, werden
staendig weitere verletzte Menschen, einige in kritischem Zustand, ins
Krankenhaus gebracht. Der Arzt, der die Ambulanz leitet, wo die Verwundeten
zuerst hingebracht werden, spricht davon, dass ueberall Blut waere. Jede
halbe Stunde muss der Fussboden gesaeubert werden, soviel Blut sei da, in
den Notaufnahmeraeumen, und in den Gaengen. Ambulanzen sind staendig
unterwegs, jeder arbeitete ohne Pause. Wir arbeiteten fuenf Stunden, ohne
auch nur kurz etwas zu trinken, ohne eine Minute Ruhe, ohne daran zu denken,
wie muede wir waren.

Da die Ambulanzen immer neue Opfer brachten, fuhren sie fort zu arbeiten.
"Die Verletzten schwebten einige zwischen Leben und Tod schwebten und hatten
mehrfache Verletzungen. Mehrere Aerzte und Schwestern mussten so manchmal
eine Person behandeln. Das medizinische Personal und die Ausstattung sind am
Limit. Wenn das Bombardement anhaelt, wird das Krankenhaus keine
Betaeubungsmittel mehr haben - die Menschen muessen dann ohne Betaeubung
operiert werden oder verbluten. Die Lokalanaesthesie ist bereits jetzt nicht
mehr moeglich. Medikamente zur Behandlung von Brandwunden sind ebenfalls
ausgegangen." "Wir brennen innerlich", sagte der Arzt. Das war seine Art,
auszudruecken, dass er heftigen Zorn empfindet ueber die Bombenangriffe, die
soviel Leid verursacht haben. "Bitte berichtet unseren medizinischen
Kollegen in Uebersee, in den Vereinigten Staaten, Britannien, Australien und
anderswo, was hier geschieht und senden Sie ihnen unsere Gruesse".
*Max Watts Roundrobins/akin*


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