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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 14. Jaenner 2003; 23:17
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Grüne/Glosse:

> Chancen und Probleme des Kapitals

Was man so alles im Briefkasten findet: "Einladung / 17.-19.Jaenner / EU-XXL
/ Chancen und Probleme der Erweiterung / Symposium der Gruenen und der
Industriellenvereinigung"

Es ist ja nun nicht unbedingt so, dass man mit den Menschen von der
Industriellenvereinigung nicht reden darf. Aber es ist doch recht
erstaunlich, dass ein Symposium, das sich mit der EU-Erweiterung
beschaeftigt, ausgerechnet nur von den Gruenen und der
Industriellenvereinigung bestritten wird. Denn aus dem Sozialbereich, nicht
einmal aus dem Sozialbereich der Gruenen, ist bei diesem Symposium niemand
eingeladen. AK, Gewerkschaft, Menschenrechtsgruppen, Umweltschuetzer?
Fehlanzeige. Auf dieser Veranstaltung sprechen nur Gruene Spitzenleute aus
der buergerlichen Ecke (Van der Bellen, Petrovic, Echerer), Vertreter der
Industriellenvereinigung, zwei Universitaetsprofessoren und ein paar
Menschen aus dem "Kulturbereich". Boese gesagt: Das Kapital will sich mit
liberalen Federn schmuecken und eine sanfte Opposition und ein paar willige
Kuenstler spielen gerne mit.

Man kann zur EU oder zur Osterweiterung stehen wie man will, aber dass
Chancen und Probleme der Erweiterung nur eine Angelegenheit der
Industriellen, sprich des "Big Business" sind, kann wohl nur so verstanden
werden, dass es einzig und allein darauf ankommt, ob das grosse Kapital auch
wirklich seine Chancen auf den neuen Konsum- und Arbeitsmaerkten nutzen
kann. Ob die EU fuer die nicht betuchten Menschen in diesen Laendern eher
eine Chance oder ein Problem darstellt, wen scherts?

Wenn der Standort gesichert ist, dann geht es allen leiwand, will uns die
Industriellenvereinigung suggerieren. Dass sie das tut, ist legitim, welche
Lobby glaubt nicht, dass ihre Anliegen die allerwichtigsten sind. Dass die
Gruenen das tun, faellt - ein hartes Wort, aber ich weiss kein anderes -
unter Gesinnungslumperei. *Bernhard Redl*


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