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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Dezember 2002; 16:46
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USA:

> Bitte um UNO-Truppen

Derzeit laeuft im Kino "Bowling for Colombine" von MICHAEL MOORE. Dieser
Regiseur ist auch Buchautor. Fuer diejenigen, die es noch nicht kennen, ein
Text aus seinem Buch "Stupid White Men". Der Text wurde noch vor dem 11.
September 2001 geschrieben:

*

Ich bin ein Buerger der Vereinigten Staaten von Amerika. Unsere Regierung
wurde gestuerzt. Unser gewaehlter Praesident wurde ins Exil geschickt. Alte
weisse Maenner, die Martinis schwenken und Fliege tragen, haben die
Hauptstadt des Landes besetzt. Wir sind umstellt. Wir sind die Regierung der
Vereinigten Staaten im Exil. Wir sind viele. Zu uns gehoeren ueber 154
Millionen Erwachsene und 80 Millionen Kinder. Das sind 234 Millionen, die
das Regime, das sich selbst an die Macht gebracht hat, nicht gewaehlt haben
und damit auch nicht von ihm vertreten werden. Al Gore ist der gewaehlte
Praesident der Vereinigten Staaten. Er erhielt 539898 Stimmen mehr als
George W. Bush. Dennoch sitzt er heute nicht im Oval Office...Wer ist dann
der Mann, der jetzt die Pennsylvania Avenue Nr. 1600 besetzt haelt? Ich sage
es Ihnen:

Es ist George W. Bush, "Praesident" der Vereinigten Staaten. Der Gauner im
Amt. Frueher warteten Politiker, bis sie im Amt waren, bevor sie zu Gaunern
wurden. Diesen Gauner jedoch bekamen wir fix und fertig geliefert. Jetzt ist
er ein unbefugter Eindringling in einem Regierungsgebaeude, ein Hausbesetzer
im Oval Office. Wenn ich ihnen sagen wuerde, ich wuerde ueber Guatemala
berichten, wuerden sie mir unabhaengig von ihrer politischen Ausrichtung
sofort glauben. Aber weil der Staatsstreich in die amerikanische Flagge
gewandert war und in den Farben rot, weiss und blau daherkam, glauben die
Verantwortlichen, sie kaemen durch. Deswegen habe ich im Namen der 234
Millionen Amerikaner, die als Geisel gehalten werden, darum gebeten,dass die
NATO das tut, was sie schon in Bosnien und im Kosovo getan hat, was die
Amerikaner auf Haiti taten und was Lee Marvin in "Das dreckig Dutzend" getan
hat: Schickt die Marines! Macht die SCUD-Raketen startbereit! Bringt uns den
Kopf von Richter Antonin Scalia! Ich habe an UN-Generalsekretaer Kofi Annan
geschrieben und ihn um Hilfe gebeten. Wir sind nicht mehr laenger in der
Lage, uns selbst zu regieren oder freie und faire Wahlen abzuhalten. Wir
brauche UN-Beobachter, UN-Truppen, UN-Resolutionen! [...]

Der Coup wurde schon lange vor den miesen Tricks am Wahltag 2000 geplant. Im
Sommer 1999 zahlte Katherine Harris vier Millionen Dollar an Database
Technologies. Harris ist nicht Ehrenmitglied bei den dummen weissen
Maennern, sondern auch stellvertretende Wahlkampfleiterin und
Innenministerin von Florida. Damit war sie fuer die Durchfuehrung der Wahl
in ihrem Staat verantwortlich. Database sollte die Wahlregister Floridas
durchgehen und jeden streichen, den man eines Verbrechens "verdaechtigte".
Harris handelte mit dem Segen des Gouverneurs von Florida, George W.s Bruder
Jeb Bush - dessen tugendhafte Gemahlin einmal bei dem Versuch erwischt
wurde, Schmuck im Wert von 19000 Dollar am Zoll und der Steuer vorbei ins
Land zu schmuggeln... Das ist eigentlich eine Straftat. Aber hey, wir sind
in Amerika. Wir verfolgen Verbrecher nicht, wenn sie oder mit einem
regierenden Bush verheiratet sind. Laut Gesetz duerfen Vorbestrafte in
Florida nicht waehlen. Natuerlich bin ich davon ueberzeugt, dass die Richter
in Florida stets untadelig und voellig unvoreingenommen urteilten. Aber
dieses Gesetz hatte traurigerweise zur Folge, dass 31 Prozent aller
maennlichen Schwarzen in Florida nicht waehlen durften. Harris und Bush
wussten, dass durch die Streichung der Vorbestraften aus den Wahlregistern
Tausende von schwarzen Buergern von den Wahlurnen ferngehalten werden
wuerden. Die schwarzen Buerger Floridas sind in ueberwaeltigender Mehrheit
Demokraten - zweifellos bekam Al Gore am 7. November 2000 ueber 90 Prozent
ihrer Stimmen. Das heisst, 90 Prozent aller Buerger, die waehlen durften.
Mit einem Streich, der nichts anderes als ein Massenbetrug durch den Staat
Florida war, entfernten Bush, Harris und Database nicht nur Tausende
schwarzer Buerger mit Vorstrafen aus dem Register, sondern auch Tausende
schwarzer Buerger, die noch nie in ihrem Leben eine Straftat begangen
hatten - zusammen mit Buergern, die nur geringfuegige Vergehen begangen
hatten.

Wie war das moeglich? Database (eine Firma mit starken Verbindungen zu den
Republikanern) erhielt von Harris' Buero die Anweisung, das Netz so weit wie
moeglich zu spannen und soviele Waehler wie moeglich loszuwerden. Das
Unternehmen sollte sogar Buerger streichen, deren Namen "aehnlich" klangen
wie die der Vorbestraften. Database musste auch Buerger ueberpruefen, die
das gleiche Geburtsdatum wie bekannte Vorbestrafte oder die gleiche
Sozialversicherungsnummer hatten. Eine achtzigprozentige Uebereinstimmung
der relevanten Informationen, so die Anweisung des Wahlbueros, genuegte,
damit ein Waehler auf der Liste der Nicht-Wahlberechtigten landete. Selbst
fuer das bushfreundliche Unternehmen waren diese Instruktionen schockierend.
Sie bedeuteten, dass Tausende von Waehlern am Wahltag von der Ausuebung
ihres Wahlrechts abgehalten werden wuerden, weil ihr Name aehnlich klang wie
der eines Bankraeubers oder weil sie zufaellig am selben Tag Geburtstag
hatten wie er. Marlene Thorogood, Projektmanagerin bei Database, schickte
Emmett "Bucky" Mitchell, einem Rechtsanwalt im Wahlkomitee von Harris, eine
E-Mail, in der sie ihn warnte: "Leider koennte eine derartige Programmierung
Ihnen falsche Ergebnisse liefern". Thorogood meinte damit
Namensverwechslungen. Nicht so schlimm, entschied der gute alte Bucky: "Wir
wollen lieber Namen erfassen, auf die unsere Kriterien moeglicherweise nicht
zutreffen, und dann dann die Wahlaufsicht (des Bezirks) endgueltig
entscheiden lassen, als bestimmte Namen ganz auszuschliessen." Database tat
wie geheissen. Schon bald wurden 173000 Waehler in Florida fuer immer aus
dem Wahlregister gestrichen. In Miami-Dade, dem groessten Regierungsbezirks
Florida, waren 66 Prozent der aus dem Register gestrichenen Waehler
Schwarze. Im Bezirk Tampa waren 54 Prozent derjenigen, denen am 7. November
2000 die Wahl verboten wurde, Schwarze. Aber Harris und ihr Ministerium
gaben sich nicht damit zufrieden, aus dem Wahlregister nur Namen von
Buergern zu streichen, die in Florida angeklagt oder vorbestraft waren.
Zusaetzlich wurden 8000 weitere Buerger Floridas aus den Registern
gestrichen, weil Database ein falsche Liste benutzte, die ein anderer
Bundesstaat geliefert hatte. Angeblich waren auf dieser Liste die Namen von
Vorbestraften verzeichnet, die nach Florida gezogen waren. Es hat sich
herausgestellt, dass die Straftaeter auf der Liste ihre Strafen abgesessen
und ihr Wahlrecht wiedererhalten hatten. Ausserdem standen auch Buerger auf
der Liste, die nur Ordnungswidigkeiten begangen hatten - zum Beispiel
Falschparken oder Muell-nicht-vorschrifsmaessig-Entsorgen. Und nun raten Sie
mal, welcher Staat Jeb und George unter die Arme griff und die falschen
Zahlen nach Florida schickte?

Texas.

Die ganze Affaere stinkt zum Himmel, aber die amerikanischen Medien
ignorierten sie. Nur die BBC hakte nach und brachte zur besten Sendezeit
einen viertelstuendigen Bericht in den Nachrichten, in dem saemtliche
schmutzigen Details aufgedeckt und die Verantwortung fuer den Betrug direkt
Gouverneur Bush zugeschrieben wurde. Traurig, traurig, wenn wir das
Fernsehen eines 8000 Kilometer entfernten Landes ansehen muessen, um die
Wahrheit ueber unsere eigenen Wahlbetruegereien zu erfahren. (Schliesslich
griffen die Los Angeles Times und die Washington Post die Geschichte auf,
sie wurde jedoch kaum beachtet.) Der Angriff auf das Wahlrecht von
Minderheiten war in Florida so umfangreich, dass sogar Buerger wie Linda
Howell betroffen waren. Linda erhielt einen Brief, in dem ihr mitgeteilt
wurde, sie sei vorbestraft, daher solle sie am Wahltag erst gar nicht
waehlen gehen, sie sei aus dem Register gestrichen. Das Dumme war nur, dass
Linda Howell keine Verbrecherin war, sondern zur Wahlaufsicht von Madison
County in Florida gehoerte! Sie und andere Wahlbeauftragte versuchten den
Staat dazu zu bringen, den Fehler zu korrigieren, aber ihre Gesuche wurden
abschlaegig beschieden. Ihnen wurde gesagt, dass jeder, der sich beklage, er
werde zu Unrecht am Waehlen gehindert, sich Fingerabdruecke nehmen lassen
muesse. Anschliessend werde der Staat entscheiden, ob die Person kriminell
sei oder nicht. Am 7. November 2000 draengten die schwarzen Buerger Floridas
in Rekordzahlen an die Wahlurnen, doch vielen wurde im Wahllokal schroff
mitgeteilt: "Sie duerfen nicht waehlen". In einigen Vierteln der
Innenstaedte waren die Wahllokale durch Polizeiaufgebote geschuetzt, die
jeden am Waehlen hindern sollten, der auf Katherines und Jebs
"Verbrecherliste" stand. Hunderte gesetzestreuer Buerger, die ihr von der
Verfassung garantiertes Wahlrecht ausueben wollten, wurden in den
ueberwiegend von Schwarzen und Hispanics bewohnten Bezirken weggeschickt,
und wenn jemand protestierte, wurde mit Verhaftung gedroht. (erhalten via
Widerst@ndsMUND)


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