**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Dezember 2002; 16:49
**********************************************************

EU:

> Die Wertegemeinschaft

Alte KP-Kader, die seinerzeit den Warschauer Pakt bejubelten, jubeln jetzt
ueber den Anschluss ihrer Laender an die EU.

Als oesterreichischer Kommunist, der waehrend seiner schon fast
dreissigjaehrigen Mitgliedschaft in der Partei seinerzeit einige Kontakte
mit Parteifunktionaeren der damaligen sozialistischen Laender Osteuropas
hatte, moechte ich auf einen Aspekt der EU-Erweiterung hinweisen, der selten
angesprochen wird:

Ueber das Ergebnis des EU-Gipfels von Kopenhagen jubeln unter anderem:
Leszek Miller -- frueher Mitglied des Politbueros der polnischen KP, jetzt
Ministerpraesident Polens --; Peter Medgyessy -- frueher Offizier des
ungarischen Staatssicherheitsdienstes, jetzt Ministerpraesident Ungarns --;
Algirdas Brazauskas -- seinerzeit Vorsitzender der KP Litauens, jetzt
Ministerpraesident Litauens --; Arnold Rueuetel -- seinerzeit Vorsitzender
der KP Estlands, jetzt Staatspraesident der Republik Estland -- und andere.
Mir erscheint diese personelle Kontinuitaet des Fuehrungspersonals vom
Warschauer Pakt und dem RGW bis hin zur EU symptomatisch dafuer, dass
Grossorganisationen wie die EU und autoritaer strukturierte Staatsparteien
eine innere Affinitaet besitzen. Ich halte die Organisationsform der EU fuer
postdemokratisch, weil eine klassische buergerliche Demokratie mit dem
wirtschaftlichen und militaerischen Weltmachtstreben der Euro-Eliten nicht
kompatibel ist.

Was Oesterreich betrifft, so haben TransitgegnerInnen und GegnerInnen des
AKW Temelin in Kopenhagen erfahren muessen,was ihre Interessen und Argumente
auf EU-Ebene im Vergleich zu den Interessen der Atom- und der Fraechterlobby
gelten.

Eigentlich waere es an der Zeit, die Konsequenz zu ziehen und die
Mitgliedschaft Oesterreichs in der EU insgesamt in Frage zu stellen.

*Franz Stephan Parteder*
(Aussendung der KPOe-Steiermark)



*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero@gmx.at
eMail abo: akin.abo@gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin