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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 3. Dezember 2002; 14:49
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Wickel:
> kosmos.frauenraum - das Subventionsbermudadreieck???
Was bisher geschah: Seit mehreren Jahren drehen sich einige
(arbeitsrechtliche, gerichtliche, politische, feministische, kuenstlerische)
Berichte um den "kosmos frauenraum", ein Theater von und fuer Frauen in
Wien.
Praktisch alle Parteien sind involviert, manche "spendabler" als die
anderen, KPOe und Gruene sogar im Vereinsvorstand (Verein link.* fuer
weiblichen Spielraum, Subventionsempfaenger von zB. MA 7). Frau Barbara
Klein, Begruenderin, Obfrau, kuenstlerische Leiterin, Geschaeftsfuehrerin
und Inhaberin der kosmos GmbH (Bautraegerin, Mieterin der Raeumlichkeiten
und Vermieterin an den Verein und an zahlende Einmieter) hat es bisher
geschafft, oeS 28 Mio. an Foerderungen zu bekommen. Zuerst fuer den
kompletten, kostspieligen Umbau - danach fuer den Betrieb.
Das 850m2-Haus wurde mehr als 2 Jahre durchgehend bespielt oder vermietet,
Ausstellungen fanden statt. Auch 2 Cantinettas werden von der GmbH dort
betrieben. Frau Klein aenderte ihr urspruengliches Konzept in das Ziel eine
Mittelbuehne zu fuehren. Damit sprengte ihre Programmplanug den finanziellen
und personellen Rahmen.
Jede einzelne Frau der 10 Angestellten und der ca 15 "freien
Dienstnehmerinnen" arbeitete fuer die Idee - das Projekt - einige kamen
regelmaessig auf 70 und mehr Wochenstunden. Urlaub, Krankenstand war nicht
moeglich. Das Team war (fast) am Ende! Es kam zu internen Diskussionen mit
der Geschaeftsleitung ueber die Ideologie, den Plan, die Umsetzung und die
Finanzierung. Da es die flache Hierachie keineswegs (mehr) gab, die nach
aussen gepredigt wurde) fand konstruktive Kritik kein Gehoer. Ein grosser
Teil des Teams wollte aufgeben, kuendigen.
Wir sorgten uns um den kosmos. Oeffentliches Geld wurde hinausgeworfen, die
Arbeitsbedingungen waren schlecht - Mobbing inklusive und zwar von oben
runter - nicht im Team!
Nachdem ueber 35 Kolleginnen in knapp 18 Monaten das Handtuch warfen -
beschloss der "harte Kern" eine Betriebsvereinbarung mit Frau Klein zu
treffen - vieles sollte endlich geklaert werden - und unsere Chefin besteht
prinzipiell auf Schriftlichem.
Am Tag der Betriebsversammlung (29 Nov. 2001) wurden zwei von uns auf
offener Strasse von einem Vorstandsmitglied (KPOe Frauensprecherin Heidi
Ambrosch) gekuendigt. Waehrend unserer Dienstfreistellung (mittlerweile
waren wir zu dritt) ueber 4 Monate (Verlust von ca. oeS 500.000 fuer link.*)
wurden wir zu Betriebsraetinnen gewaehlt. Daraufhin beschimpften uns Klein
und Ambrosch oeffentlich als boesartig, illoyal, unfaehig und sogar als
Diebinnen!
Bis heute laufen etwa 12 Verfahren am ASG Wien (wir sind von der GPA durch
Raimund Loeffelmann vertreten), wobei bisher erst ein Verfahren mit Urteil
abgeschlossen wurde. Dieses gab uns recht: unsere Kuendigungen sind
rechtsunwirksam! Trotzdem laesst Frau Klein uns nicht arbeiten, zwingt uns
weiterhin vor Gericht und schuldet uns gesamt zur Zeit etwa 67.000 Euro fuer
Gehaelter, Urlaub, Mehrarbeitsstunden, Sonderzahlungen,
Aufwandsentschaedigungen, nicht abgerechnete Akonti ...seit Maerz bekamen
wir keinen Cent! Wir sind angestellt, haben Hausverbot, alle 10 Tage eine
Verhandlung.
Ein am 8. Maerz gestellter Konkursantrag wurde zurueckgezogen - er enthielt
als einzige Masse etwa 3.000 Euro an Bueroausstattung - bei 11 PCs, Fax,
Einrichtung, Telefonanlage fuer etwa 20 Geraete, Buehnenaustattung, ~ 60
Scheinwerfern, Werkzeug, ...! Alles von link.* mittels oeffentlichem Geld
finanziert! link.* als Subventionsempfaenger beschloss per 31.3. die
Vereinsaufloesung - Geschaeftsbetrieb findet bis heute statt (der Verein
link.* muss erhalten bleiben, denn fuer eine GmbH gibt es keine
Kunstsubventionen).
Obwohl die Politiker von uns ueber diese Zustaende im kosmos informiert
waren, haben sie in der Gemeinderatssitzung vom 26. Juni 2002 Frau Klein
nochmals 2 Mio. zugesprochen. Sie haben sich fuer eine Beilegung der
Streitigkeiten, fuer weiteren Betrieb, gegen Verlust der Arbeitsplaetze und
eine Pruefung der Finanzsituation ausgeprochen (nachzulesen unter
http://www.wien.gv.at/ suche: kosmos).
Bilanz: das Geld wurde kassiert, kosmos Anfang Juli zugesperrt, die Leute
heimgeschickt. Frau Klein spielt ab 2003 wieder, hat "ihr Haus" finanziert -
wir werden ausgehungert? Wir haben keine Einkuenfte. Durch die rueckwirkende
Anstellung, die ohne unser Wissen von link.* durchgefuehrt wurde, haben wir
keine Ansprueche aus Arbeitslosen- oder Sozialgeldern.
Das unnoetige Hinausziehen der Prozesse seitens link.* verursacht genau
diesem Verein unnoetige Kosten. Uns kostet es die Existenz!
Wo sind sie, die Politik, die Rechtssprechung, das Sozialnetz - die
Ueberpruefung, was mit oeffentlichen Geld tatsaechlich geschieht??? Die
Politik schaut zu, will ein Frauenprojekt aufrechterhalten - schliesslich
wurde soviel investiert!
Wir wollen kosmos auch weiterhin - aber so, dass wir Frauen stolz darauf
sein koennen!
*F.Beatrix Koziol, Betriebsratsvorsitzende des Verein link.* im
kosmos.frauenraum*
*all-about-supernova@gmx.at*
Quelle: LabourNet Austriahttp://web.utanet.at/labournet.austria
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