**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 26. November 2002; 14:33
**********************************************************
Tuerkei/Kurdistan:
> Kampagne gegen Sterilisationen
Stell dir vor, du bist eine Frau in einem abgelegenen Winkel von Kurdistan,
wo selten ein Arzt vorbeikommt. Ausserdem haettest du ohnehin kein Geld fuer
eine Behandlung. Und ploetzlich kommen drei Ambulanzfahrzeuge, erzaehlen dir
etwas ueber eine unerlaessliche medizinische Massnahme in einer dir nicht
sehr vertrauten Sprache und nehmen dich ins Spital in der Stadt mit.Dort
wird mit dir etwas gemacht, was du nicht verstehst und worueber du dich
schaemst zu sprechen. Und nach Monaten kommst du drauf, dass du nie wieder
Kinder haben kannst...
Mindestens 17 Frauen aus dem Dorf Oezekli, 60 Kilometer von Diyarbakir.
Darueber wurde bei einem Symposium "Gewalt gegen Frauen und Medizin"
berichtet. Nachdem sich verschiedene Frauen an Buergerrechts-Organisationen
gewandt hatten, zeigten Untersuchungen, dass ein Mediziner-Team vom
Gouverneur von Diyarbakir ausgesandt worden war, das von Haus zu Haus ging
und die Frauen ins Spital holte. Aehnliche Vorfaelle sind aus Madrin,
Adiyaman, Adana und Van bekannt geworden. Die Frauen waren entweder ohne ihr
Wissen sterilisiert worden oder zu den Operationen gedraengt worden.
Bereits Mitte der 90er Jahre waren solche Operationen an kurdischen Frauen
durchgefuehrt worden, um das Wachstum der kurdischen Bevoelkerungsgruppe
hintanzuhalten. Verschiedene Massnahmen der Geburtenkontrolle wurden
durchgefuehrt, nicht nur Empfaengnisverhuetung durch Hormoninjektionen,
sondern auch Unfruchtbarkeit durch ueberhoehte Mengen dieser Hormone.
Verschiedene NGOs in Diyarbakir stellen weitere Untersuchungen ueber diese
spezielle Art der Menschenrechtsverletzung an. Falls Ihr sie unterstuetzen
wollt, findet Ihr hier die Adressen der tuerkischen Minister, an die Ihr
Eure Protestschreiben richten koennt:
Abduelkadir AKSU, Minister of the Interior, Icisleri Bakanligi, 06644
Ankara, REPUBLIK of TURKEY, fax: (00 90) 312 418 1795
Abdullah Guel, Prime Minister, Basbakanlik, 06573 Ankara, REPUBLIK TUeRKEI,
fax: (00 90) 312 417 0476
Kopien an: Ceni - Kurdish Women Peace Office, Grupellostr.27, D-40210
Duesseldorf, fax: 0211-171 10 78, ceni_frauen@gmx.de
(Quelle: Ceni - Kurdish Women's Peace Office / Ue. & bearb: akin)
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero@gmx.at
eMail abo: akin.abo@gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin