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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. November 2002; 14:51
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Mode/Nord-Sued:

> Keine Clean Clothes bei Gucci

Waehrend die Modebranche anlaesslich der Vienna Fashion Week feiert,
herrschen in den Gucci-Zulieferbetrieben illegale und
gesundheitsgefaehrdende Arbeitsbedingungen. Gucci befindet sich im Besitz
des franzoesischen Grosskonzerns Pinault-Printemps-Redoute (PPR). Zu PPR's
Imperium gehoeren so wohlklingende Marken wie Gucci, Yves Saint Laurent,
FNAC und viele andere. Hinter diesen schoenen Marken verstecken sich aber
oft schmutzige Geheimnisse.

2001 erreichten die jaehrlichen Umsaetze von PPR ueber 27 Milliarden Euro.
Die Profite haben sich in den letzten drei Jahren verdreifacht. Das
Management wird dafuer reich entlohnt. PPR-Generaldirektor Serge Weinberg
erhielt 2001 eine Gehaltserhoehung von 14%, es betraegt jetzt zwei Millionen
Euro.

Im krassem Gegensatz dazu steht die Armut der ArbeiterInnen. Frauen im
indischen Bombay bekommen fuer jeden von ihnen genaehten Artikel einen Cent.
ArbeitnehmerInnen eines PPR-Zulieferers in Tirupur, Indien, verdienen knapp
10 Cent pro Stunde, kaum ein Fuenftel des Existenzminimums einer Familie.
Viele muessen dreizehn Stunden am Tag, sechs Tage pro Woche arbeiten, nur um
gerade eben ueberleben zu koennen. Bei PPR-Zulieferern in Thailand arbeiten
sechzehnjaehrige Maedchen bis zu 17 Stunden am Tag fuer nur US$ 4.

Die Haeufigkeit von Arbeitsunfaellen liegt im Logistikzentrum des
PPR-Tochterunternehmens Brylane im US-Bundesstaat Indiana nach Daten des
Unternehmens achtzehn Mal hoeher als branchenueblich: "Nachdem ich ihnen
erzaehlte, dass ich meinen Arm nicht laenger verwenden konnte, war die
Antwort vom Management, dass ich den anderen Arm verwenden sollte", sagte
Linda Keen, die fuenf Jahre im Betrieb gearbeitet hat.

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Quelle und weitere Infos: Clean Clothes-Kampagne; Suedwind Agentur,
Laudongasse 40, 1080 Wien, Tel. Wien 405 55 15-306; stefan.kerl@oneworld.at
http://www.cleanclothes.at



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