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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Oktober 2002; 03:10
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Neuquahlen/Debatte:
> Lernen Sie Geschichte!!!
Zu: "Waehlen gehen!" (akin 24/02)
Seit 120 (hundertzwanzig) Jahren laesst sich das Wahlvolk zur
Machtsteigerung der es Regierenden korrupten, machtgeilen Bonzen und
sogenannter Experten, missbrauchen; und aendert so gut wie nichts daran,
dass Arm immer aermer und Reich immer reicher wird. Wer hier mit Brett vorm
Kopf etwas zu kurzsichtig nur bis vielleicht zu den europaeischen Grenzen
sieht, moege sich doch ein wenig in der Welt umschauen, die bereits bis
Ulan-Bator und weit darueber hinaus im Wuergegriff unseres Systems ist. Fuer
mich ist es unertraeglich, wie die Menschchen vor Wahlen immer besonders
emsig glauben, nur den geringsten Einfluss durch's Kreuzelmachen zu haben
auf das, was mit ihnen von oben passieren soll. Auf die Art legitimieren sie
immer auf's Neue ein zutiefst faules, und auf subtilste Art undemokratisches
System, in dem niemals Entscheidungen dort fallen, wo wir es glauben, oder
gar gern haetten. Fuer diese Blindgaenger-Demokraten gibt es offenbar keine
Grenzen des nicht waehlbaren.
Wenn Rot irgendwann mal die Todesstrafe durch den Strang wieder einfuehrt
und Gruen dann "nur" fuer die "humane" Todesspritze ist, werden sie wie
ueblich zum Gruenwaehlen aufrufen, oder halt noch rot akzeptieren, weil
Schwarz gar fuer's menschliche Schaechten eintritt.
Die Absurditaet im Demokratismus-Spiel kennt keine Grenzen und laesst die
Verantwortungabgebenden (durch's Kreuzelmachen) so inaktiv bleiben, wie
sie's politisch immer schon waren, weil's so praktisch ist, andere (die
Gewaehlten) anscheinend fuer sich arbeiten (regieren) zu lassen, anstatt
diese nichteinmalmehr zu ignorieren. Es soll mir doch einer Lebensbereiche
nennen, in der parlamentsdemokratisches politisches Handeln dem
geschroepften Volk derart Vorteile bringen, dass man mit gutem Gewissen ohne
wenn und aber sagen kann: da wurde gute Politik (nicht nur fuer wenige)
gemacht.
Da muten ja die Mitglieder der an allenorten spriessenden Tauschkreise schon
wie politisch Selbstbewusste Aktive an. Man stelle sich vor, die Menschen
begaennen wirklich Demokratie zu leben und entschieden die sie betreffenden
Dinge wirklich selber -- natuerlich nur in ueberschaubaren Einheiten. Die
Welt wuerde vielleicht dann ohne Shopping-Malls und Freizeit-Eldorados auch
nicht langweilig sein. Sogenannte Grossprojekte koennten dann bestenfalls im
von Fall zu Fall betriebenen Zusammenwirken von mehreren kleinen
ueberschaubaren Einheiten entstehen oder halt nicht entstehen -- zumeist zum
Segen der Menschen.
Ich weiss schon, mit durchschnittlich emotional kranken Individuen ist das
alles nicht machbar, aber vielleicht fangen einige (etwas weniger kranke) zu
denken an. Irgendwann -- wenn dies mal viele werden -- kippt's dann schon
und niemand wuerd mehr ein ausbeuterisches System am Leben erhalten, von dem
der, der es bislang unterstuetzt hat (eh immer schon mit viel Bauchweh) noch
nie wirklich was gehabt hat.
Wer's infomativer haben will:
http://members.chello.at/berthold.graf/S15.htm (aus dem FOeHN Heft 15: "Es
wetterleuchtet" von Markus Wilhelm (1991))
*Herbert Faltynek*
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