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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 25. Juni 2002; 14:34
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Italien:

> Genueser Polizei faelschte Beweismittel

Seltsame Rechtfertigungen des Einsatzes gegen
Anti-Gipfel-DemonstrantInnen

Nach einem Ermittlungsverfahren wird die italienische Polizei
beschuldigt, mit Luegen und untergeschobenen "Beweisen"
gearbeitet zu haben. Die Ermittlungen ergaben, dass die Polizei
Luegengeschichten improvisierte, um die blutige Razzia am 21.juni
2001 in der Diaz-Schule, die DemonstrantInnen als Unterkunft
diente, zu rechtfertigen.

Bei einer Pressekonferenz am 22. Juli 2001 praesentierte die
Polizei ein Waffenarsenal, von dem sie behauptete, es waere in
der Schule gefunden worden und beweise, dass die dort
untergebrachten Teilnehmer am "gewalttaetigen Schwarzen Block"
gewesen waeren.

Als wichtigste "Beweisstuecke" wurden zwei Benzinbomben
praesentiert. Nun kam heraus, dass die Molotovcocktails in
Wahrheit in der Via Corso Italia im Stadtzentrum gefunden worden
waren, sieben Stunden vor der Razzia in der Diaz-Schule - laut
Aussagen des Vizepolizeidirektors Pasquale Guaglione aus Genua
und eines seiner Kollegen aus Florenz.

Die Spezialeinheit aus Rom, die fuer die Pruegelorgie in der
Diaz-Schule verantwortlich war, bleibt bei ihrer Version, die
Molotovcocktails seien in der Diaz-Schule gefunden worden.

Diese Woche wurde von der Regierung weiters bekannt gegeben, dass
ein Polizeibeamter gelogen hatte, als er behauptet hatte, dass
ein Demonstrant ihn waehrend der Razzia in der Schule zu
erstechen versucht hatte. Dieses Maerchen hatte letzten Juli dazu
gedient, die Leute als "gewalttaetig" darzustellen und zu
behaupten, sie haetten sich der Festnahme widersetzt.

Der Riss in seiner kugelsicheren Weste passte nicht zu dem
Messer, das als Angriffswaffe praesentiert worden war, und der
Polizist wird vielleicht wegen falscher Zeugenaussage angeklagt
werden.
(Rory Caroll, The Guardian, 22.6.02/gek./Ue:
global@no-racism.net)

Quelle:
http://www.guardian.co.uk/globalisation/story/0,7369,741883,00.ht
ml

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