Selbstverwaltung:
> Das war "Die Bruecke"
AUS der
Selbst-Ausbeutungs-Selbst-Verwaltungs-Selbst-Verwirklichungs-Trau
m! - Das Ende einer Druckerei
Ende der 70er Jahre hat sich die Vorgaengerin der Gruenen und
alternativen GewerkschafterInnen - die Gewerkschaftliche Einheit
(GE) - zur Gruendung einer eigenen Druckerei entschieden. Am
Anfang war es nur eine Hausdruckerei, es stellte sich jedoch sehr
bald heraus, dass der Bedarf nach einer linken und alternativen
Druckerei ueber den Gewerkschaftsbereich hinaus durchaus bestand.
So fasste die GE den Beschluss, Druckerei und Verlag als Gewerbe
anzumelden und sie der Belegschaft in Selbstverwaltung zu
ueberlassen.
Der oekologisch-alternative Aufbruch befand sich in den
Kinderschuhen, die Arena-Raeumung immer noch in den Koepfen,
Zwentendorf gerade abgewehrt, der Bericht des Club of Rome wurde
noch heftig diskutiert. Viele neue Gruppen und Initiativen
entstanden - diese suchten nach einer Druckerei und in der
Bruecke-Druckerei IHRE Druckerei fanden.
Nach der Schlacht um das Donaukraftwerk Hainburg begann mit dem
Praesidentenwahlkampf von Freda Meissner-Blau auch die Gruendung
einer Gruenen Partei in Oesterreich.
Auch hier kam der Bruecke Druckerei eine wichtige Funktion zu.
Wie bei allen neuen Gruppierungen gab es zwar jede Menge
engagierter Menschen, die sich ins Zeug warfen, es gab aber kaum
finanzielle Mittel.
Wahlauseinandersetzungen ohne bedrucktes Papier haben aber wenig
Aussicht auf Erfolg. Das Team der Bruecke Druckerei glaubte an
diese junge Gruene Bewegung, druckte Flugblaetter, Zeitungen und
Wahlprogramme zu verbilligten Tarifen und wartete oft monatelang
auf die Bezahlung der Rechnungen. Das Aus fuer den Betrieb kam
schleichend. Ende der 90er Jahre kam das erste grosse Sparpaket
der rot/schwarzen Regierung. Es wurden Zuwendungen fuer
Non-Profit Organisationen, kleine Verlage und
ZeitungsherausgeberInnen stark gekuerzt bzw. ganz gestrichen,
fuer viele der Bruecke-Kunden bedeutete dies das Ende. Die
jetzige blau/schwarze Regierung setzt diesen Weg konsequent fort
und traegt mit der Erhoehung der Posttarife ein starkes Stueck
zur Verschlechterung bei.
Um in einer solchen Situation als Nischenbetrieb ueberleben zu
koennen, waeren auch Neuinvestitionen dringend notwendig.
Schulden nimmt man aber nur auf, wenn man/frau der allgemeinen
wirtschaftlichen Situation vertraut. Das Vertrauen fehlt zur
Gaenze, deshalb hat das Bruecke-Team beschlossen, die Pforten
fuer immer zu schliessen. *Adi Hasch, Bruecke-Drucker*
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Grosser Bruecke-Show-Down
am Freitag, den 28.6., ab14 Uhr am Betriebsareal,
Wipplingerstr 23, Erdgeschoß und Keller
(von der Wipplingerstraße aus gesehen, vom Tiefen Graben
aus sind es der 1. und der 2.Stock.
(Es darf ungehemmt geweint werden)
Ab 16 Uhr, Versteigerung und Flohmarkt: Tolle Raritaeten aus den
geheimsten Archiven der Bruecke kommen unter den Hammer
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