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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. April 2002; 13:43
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Philippinen:

> Vier ungeklaerte Morde

Die 22-jaehrige Journalistin Benjaline Hernandez schrieb fuer
verschiedene Studentenpublikationen und gab die
Studentenzeitschrift Atenews der Universitaet Ateneo in Davao
heraus. Im Auftrag der Menschenrechtsorganisation "Karapatan" war
sie auf der Insel Mindanao als Beobachterin der Umsetzung des
Friedensprozesses im Tal Arakan (Provinz Cotaboto) unterwegs. Mit
drei von dort stammenden Begleitern geriet am 5.April unter
Beschuss von Soldaten einer Spezialeinheit der philippinischen
Armee, gefuehrt von Antonio Torella. Alle vier wurden getoetet.

Die offiziell vorgenommenen Autopsien von Hernandez und ihren
Begleitern Crisanto Amora, Vivian Andrade und Labaon Sununday
ergaben eindeutig, dass alle aus naechster Naehe erschossen
worden sind. Benjaline Hernandez wurde von Kugeln in Kopf,
Genick, Brust und Hand getroffen.

Armeesprecher gaben bekannt, die Vier seien in einen Feuergefecht
zwischen Rebellen und philippinischen Truppen geraten und dabei
erschossen worden. Freunde von Hernandez bezweifeln diese
Version. Ihren Angaben zufolge ist die Journalistin verletzt und
anschliessend von Soldaten regelrecht hingerichtet worden.

Die Menschenrechtsorganisation "Karapatan" will eine
Untersuchungsmission einsetzen, die die Tatumstaende aufklaert.
Der fuer die Provinz Cotabato zustaendige Staatsanwalt hat
Ermittlungen eingeleitet.

Seit der Amtsuebernahme durch Praesidentin Macapagal-Arroyo im
Januar 2001 sind 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Buerger-
und Menschenrechtsgruppen ums Leben gekommen. Auf der Insel
Mindanao sind von November 2000 bis Mai 2001 drei Journalisten
getoetet worden. Candelario Cayona, ein Mitarbeiter des
Radiosenders dxLL, erhielt vor seinem Tod Morddrohungen wegen
seiner Interviews mit Anfuehrern der Abu Sayyaf-Rebellen. (ROG)

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