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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. April 2002; 16:27
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Nepal:

> 6 Jahre Buergerkrieg

Seit sechs Jahren herrscht in Nepal Buergerkrieg: "Die
Menschenrechtslage hat sich drastisch verschlechtert und die
Zukunft des Landes ist massiv gefaehrdet", so Heinz Patzelt,
Generalsekretaer von amnesty international, Sektion Oesterreich.
"Beide Konfliktparteien, sowohl die kommunistische Partei Nepals,
als auch die staatlichen Sicherheitskraefte haben schwere
Menschenrechtsverletzungen begangen, darunter das
,Verschwindenlassen', Entfuehrungen, Folter und staatlicher
Mord".

Unter den von Sicherheitskraeften getoeteten Zivilisten sind
Hunderte maoistische Todesopfer, sogenannte "Feinde der
Revolution", die die Polizei eigentlich in Haft haette nehmen
muessen. Die Maoisten haben ihrerseits Hunderte von Polizisten
getoetet, die verletzt oder gefangen genommen worden sind oder
sich ergeben haben.

Nachdem im November 2001 Friedensverhandlungen erfolglos
abgebrochen und der Notstand ausgerufen worden ist, hat sich die
Situation verschlimmert: Einige Massnahmen, die unter dem
Deckmantel "Bekaempfung des Terrorismus" eingefuehrt worden sind,
widersprechen grundlegendsten Menschenrechten.

"Wie sollen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden,
wenn der Polizeichef nichts dagegen unternimmt, dass
Polizeibeamte unschuldige Menschen toeten und bei Kontrollen in
Stadtvierteln Bewohner misshandeln? Dieser Teufelskreis der
Gewalt wird fortbestehen, bis die Regierung ernsthaft Schritte
unternimmt, um die vorgefallenen Menschenrechtsverletzungen zu
untersuchen und die Verantwortlichen zu bestrafen", so Patzelt.
Die Maoisten, die mittlerweile einen betraechtlichen Teil des
Landes kontrollieren, haben circa 500 Geiseln genommen, etliche
davon gefoltert, Personen in "Volksgerichten" zum Tode verurteilt
und Kindersoldaten rekrutiert. Nicht nur die Polizei befindet
sich in ihrem Visier, sondern auch oekonomische Ziele wie
Fabriken und wichtige andere Punkte der Infrastruktur.

"Die chaotischen Zustaende im Land haben bereits betraechtliche
Spannungen in der gesamten Region nach sich gezogen. Nepal steht
vor einer Abwaertsspirale aus Gewalt und Instabilitaet,"
befuerchtet Patzelt. (ai)

Quelle: ai; http://www.amnesty.at/cont/presse/021_02_nepal.html
 
 

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