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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12.02.2002
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Opernball:
>Das wars mal wieder
Es war eine rauschende Ballnacht.
Einigermassen guat is gangan,
(fast) nix is gscheng. Letzten
Donnerstag gab es eine
Anti-Opernball- und eine Donnerstagsdemo,
die trotz
vorhergegangener Streitereien, einig ueber die
Zweierlinie bis
zum Landesgericht latschte (es sollen am
Hoehepunkt bis zu 3000
Leute gewesen sein) und sich dann
friedlich in eine kleinere
"Dode" und eine groessere "O-balldemo"
trennte. Die einen
marschierten zur Volksoper, die anderen
Richtung Innenstadt.
Die Polizei wollte diesen Marsch zwar
unterbinden und war
zeitweise noch etwas chaotischer als die
Demo, aber die meiste
Zeit sehr auf Deeskalation orientiert (Gert
Zander gab einen
hinreissenden Einsatzleiter). Dann stand man
eine
Dreiviertelstunde an einer Sperre auf der Zweierlinie
und
unwissende Beobachter konnten das Ganze auch fuer eine
Astrid
Lindgren-Gedenkkundgebung gehalten haben, denn
ploetzlich
schallte die Kennmelodie von "Pippi Langstrumpf" durch
ein
Megaphon.
Letztendlich war der Weitermarsch dann doch
erlaubt worden und
man geleitete uns bis auf Sichtweite der Oper.
Wie traditionell
ueblich verharrte man in Operngasse und
Kaerntnerstrasse vor der
Barrikade stehen. Das ebenfalls dem
Protokoll entsprechende Katz-
und Mausspiel mit der
Sicherheitswache wurde aber abgesagt.
Hernach wanderte man noch
um die Oper die innere Kaerntnerstrasse
entlang.
Auf
beiden Seiten waren natuerlich schon auch einige
Helden
auszumachen: Auf Demonstrationsseite wurde einmal
kurzfristig in
eine abgesperrte Baustelle eingebrochen und auch
ein paar
Feuerwerkskoerper abgeschossen, die aber keinen
Schaden
angerichtet haben duerften. Dafuer meinten ein paar
uebereifrige
Polizeiunterlaeufel in der Fuehrichgasse
(zwischen
Kaerntnerstrasse und Albertinaplatz), noch einen
Kessel
inszenieren zu muessen, der dann aber doch bald aufgemacht
wurde.
Kommentar eines aufgebrachten Polizisten: "Zerst
beschiessens uns
und dann machen die auf!" - was aber von
besonneneren Kollegen
mit beruhigenden Worten aplaniert
wurde.
Am Stephansplatz kam es - unbemerkt vom Grossteil der
Demo - dann
doch noch zu zwei Festnahmen durch Zivilbeamte. Dass
einer der
beiden Festgenommenen dabei am Kopf verletzt wurde, ist
wohl dem
Uebereifer der wackeren Polizisten zu verdanken. Die
beiden
Delinquenten wurden allerdings noch in der Nacht
freigelassen.
Einer wurde wegen Landfriedensbruch und
Koerperverletzung
angezeigt und einer wegen
Sachbeschaedigung.
Ansonsten loeste sich die Demo gegen
Mitternacht mitten im Herzen
der goldenen Wienerstadt auf. Und
die Oper ist wieder einmal
nicht gestuermt worden; d.h. fast
waere einem einzelnen
Demonstranten dieses Kunststueck gelungen:
Nach Angaben von
clandestino.at gelang es einem aus der
Opernballdemo auf der
Kaerntnerstrasse unaufaellig abzubiegen und
im Gefolge von
Kamerateams bis zur Oper und hinein zu gelangen.
Auf der
Haupttreppe wurde er aber vom Portier enttarnt, aus dem
Gebaeude
geschleppt und erhielt die Zusicherung
einer
Hausfriedensbruchanzeige. Er hatte vergessen,
das
Westentaler-Hojac-Pickerl von seinem Ruecken zu entfernen.
*br*
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