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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 29.01.2002
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Schoene neue Welt:
>Durch WTO Gentechnik erzwingen?
Die
US-Regierung und Biotechnologieunternehmen
benutzen
WTO-Sanktionen weltweit als Drohmittel gegen
Gentechnikverbote.
Die USA und Argentinien drohen Bolivien,
Sri Lanka und Kroatien
mit WTO-Sanktionen gegen deren
Gentechnikverbote. Interne
Dokumente zeigen, dass kleine Laender
unter enormen Druck
gestellt werden, wenn sie versuchen, den
Einsatz Gentechnisch
Veraenderter Organismen (GVOs) zu regulieren
und einzudaemmen.
Die EU sieht sich unter aehnlichem
Druck.
Friends of The Earth International (FoEI) prangert die
USA,
Argentinien sowie andere pro-Biotechnologie Laender an, weil
sie
kleinere Laender schikanieren und einschuechtern, welche
strenge
Gentechnikgesetze verabschieden. FoEI verfuegt
ueber
versehentlich an die Oeffentlichkeit geratene [leaked]
Dokumente
der US- sowie der Argentinischen Regierung, welche
Drohungen
enthalten, WTO-Sanktionen gegen die betroffenen
Laender
verhaengen zu lassen.
Bolivien wurde durch Druck
von Argentinien gezwungen, eine erst
im Januar 2001
verabschiedete Resolution gegen GVOs
zurueckzunehmen. Auch
Laender wie Kroatien und Sri Lanka erfahren
einen enormen Druck,
weil sie aehnliche Plaene verfolgen.
Diese Art von Druck auf
gentechnikkritische Nationen wird zur
gaengigen Praxis. Ebenfalls
in 2001 verabschiedete die Regierung
Sri Lankas ein neues
Lebensmittelgesetz, wonach GVOs in dem Land
verboten sein
wuerden. Der Landwirtschaftsberater der
US-Botschaft in Indien
bedrohte Sri Lanka daraufhin mit einer
Klage vor der WTO, welche
das Land 190 Millionen Dollar Strafe
kosten koennte. Das Gesetz
sollte im September 2001 in Kraft
treten, aufgrund des Drucks der
USA und Australiens wurde es
jedoch unbegrenzt
zurueckgestellt.
In Kroatien hat FoEI zusammen mit der NRO
ANPED im Dezember an
einem runden Tisch mit dem Umweltminister
die US-Schikanen gegen
Kroatiens GVO-kritische Politik
verurteilt. In einem Memorandum
schreibt die US-Botschaft, dass
"die US-Regierung ihre Rechte im
Rahmen der WTO in Betracht
ziehen muss, falls Kroatien ein
GVO-Verbot einsetzt." Der
kroatische Umweltminister sagte im
Dezember, er wuerde nicht auf
dieses Schreiben reagieren.
Die EU ist unter aehnlichem Druck
Die US-Botschaft "warnt davor,
EU-Biotechnologierichtlinien zu
uebernehmen, welche fuer ihre
Durchsetzung eine starke
Infrastruktur und institutionelle
Kapazitaeten fordern".
Gegenwaertig versuchen die USA,
EU-Gesetzesvorschlaege zur
Kennzeichnung und zur Transparenz von
genmanipulierten
Lebensmitteln zu unterminieren. Sie fordern
ihre
Aufhebung.
Die EU hat die WTO ueber die neuen
Kennzeichnungsregelungen in
Kenntnis gesetzt, WTO-Mitglieder
konnten bis zum 28. Dezember
dazu Stellung nehmen. Die
europaeische Kommission hat
angekuendigt, alle Stellungnahmen
oeffentlich zugaenglich zu
machen. Die USA widersetzen sich den
vorgeschlagenen Resolutionen
der EU. Alan Larson, ein
US-Untersekretaer fuer wirtschaftliche
und landwirtschaftliche
Angelegenheiten, sagte im Dezember in
Bruessel, dass er nicht
bereit sei, die Praemisse zu akzeptieren,
dass es fuer zwei
weitere Jahre keinen Fortschritt in der
Unterstuetzung der
Gentechnik in der EU geben wuerde.
Die Spekulationen ueber
einen zukuenftigen Handelsstreit der USA
gegen die EU vor der WTO
wachsen.
"Die WTO ist das Instrument, welches die USA sowie
die
Biotechkonzerne benutzen, um Laender in der ganzen Welt
zu
zwingen, GVOs zu akzeptieren", sagt Juan Lopez,
Gentechnikberater
bei FoEI. "Wir appellieren an alle Regierungen
der Welt, vor der
WTO aufzustehen. Jedes Land sollte das Recht
haben, strenge
gesetzliche Regulationen fuer die GVO-Einfuehrung
zu etablieren,
bis angemessene internationale Regulationsrahmen
und
Kontrollmechanismen erstellt und eingesetzt werden, um
eine
absolute Sicherheit fuer Menschen und Umwelt zu
garantieren."
*FoEI/gek.*
Quelle und weiterfuehrende
Links:
http:// URL W³.foeeurope.org
Uebersetzung:
M@IL fvonb@web.de
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