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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. Dezember 2001; 05:06
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Wirtschaft/Initiativen/BRD und Umgebung:

Bildet 1,2,3, viele Umsonstlaeden!

Seit nun bald drei Jahren betreiben wir, der Arbeitskreis Lokale
Oekonomie, in Hamburg den ersten Umsonstladen. Die Idee ist
einfach: Wer in Hamburg funktionsfaehige Dinge ueber hat, kann
sie bei uns vorbeibringen, statt sie weiter nutzlos bei sich zu
lagern oder sie wegzuwerfen. Wer etwas benoetigt, kann diese
Dinge bei uns umsonst abholen.

Jede(r) kann pro Besuch bis zu drei Teile mitnehmen und gerne
wiederkommen. Geben und Nehmen sind nicht mechanisch aneinander
gekoppelt. Wer braucht, nimmt und wer hat, gibt. Doch wer ein
halbes Jahr nur nimmt, kann schon mal gefragt werden, ob er oder
sie nicht auch in irgendeiner Form etwas beitragen will. Wir
bitten die BesucherInnen um eine freiwillige Spende von 1 DM fuer
unsere Ladenmiete, die wir von Anfang an aus eigener Kraft
aufbringen.

Grosse Gegenstaende (z.B. Moebel) koennen wir bei uns nicht
lagern. Deshalb schreiben wir sie auf Karteikarten, die im
Stadtteilladen ausgehaengt werden. So koennen VorbesitzerIn und
Interessenten sich in Verbindung setzen. Bisher haben ueber
12.000 Leute dieses konsum- und warenkritische Selbsthilfeprojekt
fuer sich nutzen koennen.

Das Stichwort "zu schade zum Wegwerfen" verstehen die meisten
Menschen und freuen sich, dass sie ihre nicht mehr benoetigten
nuetzlichen Dinge anderen schenken koennen.

Uns ist bei unserer praktischen Umverteilungsaktion wichtig, dass
Leute aus allen sozialen Schichten zu uns kommen, auch etliche
"normale" Berufstaetige, die nicht nur Dinge bringen, sondern
auch holen, weil sie nicht mehr einsehen, alles neu zu kaufen.
Staendiger Neukauf erhoeht die Erwerbszwaenge. Niemand wird bei
uns gefragt, ob sie oder er "beduerftig" ist. Wir haben das
Projekt Umsonstladen mit vier Leuten in unserem 50
qm-Stadtteilladen gestartet. Jetzt arbeiten ueber zehn
regelmaessig mit und eine Reihe weiterer Menschen hilft ab und
zu. Die meisten davon sind als NutzerInnen auf uns gestossen. In
den naechsten Monaten werden wir wahrscheinlich in etwas
groessere Raeume umziehen. Darueber hinaus braeuchten wir noch
Werkstattraum fuer unsere Idee "Reparieren statt wegwerfen".

Zwei Berliner haben die Internet-Homepage
http://www.alles-und-umsonst.de i

entwickelt. Das ist quasi ein Umsonstladen im Netz. Hier fehlt
natuerlich der menschliche Kontakt und verwertungssuechtiger
Missbrauch ist dort auch nicht so leicht abzustellen. Trotzdem
ist es toll, dass es so etwas gibt. Schliesslich sind noch nicht
ueberall Umsonstlaeden in der Naehe.

Seit ueber einem Jahr betreibt inzwischen auch die
Projektgemeinschaft Bremer Commune erfolgreich den Bremer
Umsonstladen. Er ist auch ueber http://www.umsonstladen.de im
Netz erreichbar. Am 2.November eroeffnete in Hamburg-Bergedorf
der zweite Umsonstladen Hamburgs mit StudentInnen der
Fachhochschule "Rauhes Haus". In Dresden funktioniert das
Abfallgut e.V. herrlich. In Berlin-Mitte oeffnet gerade ein
weiterer Umsonstladen (Brunnenstr. 183), in Hannover gibt es
inzwischen einen Umsonstladen und in Detmold wird demnaechst der
erste Umsonstladen unter dem Dach der evangelischen Kirche
eroeffnen. Wo entsteht der naechste ??

Wir empfangen in Hamburg weiterhin gern Gaeste aus anderen
Staedten, damit sie sich den Betrieb des Umsonstladens ansehen,
um anschliessend bei sich zu Hause ein aehnliches Projekt zu
entwickeln. Also: herzlich willkommen ! (Tel.: 0049-40 - 39 90 64
88)

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aus: CONTRASTE - Kontakt: CONTRASTE e.V., Postfach 10 45 20,
D-69035 Heidelberg, Tel., (0049-62 21) 16 24 67, Fax 16 44 89,
http://www.contraste.org

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