**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
 **********************************************************
 Aussendungszeitpunkt:  Dienstag, 30. Oktober 2001;18:51
**********************************************************
Rechtsstaat:
>Onyeij abgeschoben
Auch die Polizei nutzte das
            nationalfeiertagsverlaengerte Wochenende
Anthony Onyeij wurde
            hoechstwahrscheinlich am Samstag den 27.10. um fuenf Uhr frueh
            -
nicht einmal 24 Stunden nachdem er und sein Anwalt davon
            informiert worden waren -
zusammen mit anderen Schubhaeftlingen
            in einer eigens gecharterten Maschine nach
Lagos/Nigeria
            abgeschoben.
Dem Anwalt von Onyeij, Wilfried Embacher, wurde
            - ebenso wie der
Nationalratsabgeordneten Petrovic und einem
            Vertreter einer
Menschenrechtsorganisation - angeblich auf
            Weisung der Bundespolizeidirektion Wien -
das Recht verweigert,
            Onyeij zu besuchen. So wurde diesem die letzte
            Moeglichkeit
genommen, noch vor seinem Deportationstermin einen
            neuen Asylantrag zu stellen.
Bis jetzt gibt es zwar keine
            gesicherten Informationen ueber die tatsaechliche
Durchfuehrung
            der Abschiebung, geschweige denn darueber, ob und wann Onyeij in
            Lagos
ankam und was mit ihm danach geschah. (Rechtsanwalt
            Embacher lagen auch am Montag
keine weitere Information vor, er
            geht aber davon aus, dass die Abschiebung bereits
erfolgt
            ist.)
Es ist zu befuerchten, dass Onyeij aufgrund seiner
            politischen Verfolgung und des
nigerianischen Dekrets 33 ("den
            Namen Nigerias in Verruf bringen", bedroht mit bis zu
fuenf
            Jahren Haft bei lebensbedrohlichen Bedingungen in dortigen
            Gefaengnissen) noch
am Flughafen Lagos verhaftet
            wurde.
Onyeij war eines der wenigen Opfer der "Operation
            Spring" gewesen, das trotz
zweifelhafter Verfahrensfuehrung (u.a.
            per Zuhilfenahme des anonymisierten Kronzeugen
"AZ1")
            freigesprochen wurde und dem die Republik daher bis zum heutigen Tag
            den
Entschaedigung fuer seine unschuldig abgesessene U-Haft
            schuldet. Statt den
Entschaedigungsantrag zu bearbeiten, hatte
            man bereits einmal, im Dezember 2000,
versucht ihn abzuschieben,
            was aber dank seinem physischen Widerstand und den
zahlreichen
            Protesten von NGOs sowie der Weigerung der Fluglinie den Passagier
            zu
transportieren, vereitelt worden war.
(Verein Gemeinsam
            gegen Rassismus / akin)
Kontakt: Verein Gemeinsam gegen
            Rassismus! Waehringerstrasse 59, A-1090
            Wien,
gemeinsam@action.at, URL W³.united.action.at
--------
ACTION!
In
            den Causen Onyeij - auch wenn das im konkreten Fall nichts mehr
            hilft - und
Oeztoplu (siehe Mail mit gleicher Post) erscheint
            manchen Mitmenschen wohl Protest
angebracht. Wer sich aeussern
            moechte, kann das beim Herrn Innenminister tun:
BMinisterium
            f. Inneres,
Herreng. 7, 1010 Wien,
Fax: (+43 1)
            53126-2580,
Sekretariat Minister Strasser: Tel.: (+43 1)
            53126-2192,
Sekretariat Ministerkabinett:
Fax: (+43 1)
            53126-2554,
M@IL ministerbuero@bmi.gv.at
M@IL ernst.strasser@bmi.gv.at
M@IL ernst.strasser@oevp.at
           
**********************************************************
            'akin - aktuelle informationen'
wipplingerstrasze 23/20
a-1010 wien
kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
fax: ++43 (0222) 535-38-56
e-mail:akin.büro@gmx.at
Domain:http://akin.mediaweb.at
Bank Austria, BLZ 12000,223-102-976/00, Zweck: akin