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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 23. Oktober 2001 23:58
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FPOeVP/Asyl/Kommentar:
>Speed kills
Bei Schnellverfahren wird eine faire Behandlung
von Asylwerbern unmoeglich.
Die asylkoordination Oesterreich
spricht sich vehement gegen den Plan Innenministers
Strassers,
aus, Asylantraege innerhalb von 48 Stunden zu pruefen. Wenn nur auf
die
rasche Abwicklung des Verfahrens geschaut werde, ohne
entsprechende Ausstattung der
Behoerde mit in Asylrechtsfragen
qualifiziertem Personal und technische Mitteln
sicherzustellen,
werde sich das auf die Qualitaet der Verfahren massiv auswirken.
Das
fuehrt dann erst nicht zu Beschleunigung und Kostenersparnis,
weil diese
Entscheidungen, dann von einer Berufungsinstanz
saniert werden muessen.
In den Asylverfahren sind schon heute
Verfahrensmaengel gang und gaebe. Oft
unterbleiben Ermittlungen:
Notwendige Recherchen zur aktuellen Situation im
Herkunftsland
werden nicht durchgefuehrt, die Einholung
von
Sachverstaendigengutachten unterbleibt und es werden keine
vertiefende Fragen an die
Fluechtlinge gestellt.
Bei
seinen undurchdachten Vorschlag denkt Strasser offensichtlich nicht
an die
Menschen, die oft total erschoepft in Oesterreich
ankommen. Viele Fluechtlinge sind
durch schreckliche Erlebnisse
in ihrer Heimat oder auf der Flucht ohne therapeutische
Betreuung
nicht in der Lage, ueber ihre Situation zu sprechen.
Jeder
Asylsuchende muss in einem fairen Verfahren die Gelegenheit haben,
seine
Gruende fuer die Furcht vor Verfolgung in einer
persoenlichen Befragung ausfuehrlich
darzulegen. Er/sie muss
ueber das Verfahren, die Rechte und Pflichten
umfassend
informiert werden und kostenlose Rechtsberatung in
Anspruch nehmen koennen.
*Anny Knapp, asylkoordination
oesterreich
(bearb.)*
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