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 Aussendungszeitpunkt:         Dienstag, 2. Oktober 2001 - 18:29
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Afrika:
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            Monsanto hat die Loesung
Biotechnologie-Debatte um
            Getreidekiller Striga
Freunde und Feinde der Biotechnologie
            streiten derzeit ueber die Moeglichkeiten bei
der Bekaempfung
            einer parasitaeren Pflanze, die Jahr fuer Jahr 40 Prozent
            der
afrikanischen Getreideernten zerstoert.
Striga, so der
            Name des beruechtigten Unkrauts, stellt vor allem fuer die
            regionalen
Getreidesorten Mais, Sorghum und Hirse eine ernste
            Bedrohung dar. Sie entzieht den
Wurzeln der Nutzpflanzen Wasser
            und Naehrstoffe. Allein in Westafrika wird der
finanzielle
            Schaden auf mehrere Milliarden US-Dollar jaehrlich
            geschaetzt.
Jede einzelne Striga-Pflanze bringt bis zu 20.000
            Samen hervor, die selbst nach
Jahrzehnten noch ausschlagen
            koennen. Aus diesem Grund galt die Ausrottung des
Parasiten lange
            Zeit als unmoeglich.
Doch die Biotechnologie hat eine Loesung
            des Problems parat. Sie setzt auf die
Zuechtung von
            Getreidesorten, die gegen Herbizide resistent sind. Bei
            einer
Behandlung der Felder mit den Unkrautvernichtungsmitteln
            wuerden lediglich die
Striga-Gewaechse absterben.
Diesem
            Prinzip hat bereits der Agrochemiekonzern 'Monsanto' gefolgt. Er
            hat
afrikanische Getreidesorten entwickelt, die gegen das
            weltweit meistverkaufte
Herbizid Glyphosat resistent sind. Die
            Agrarchemikalie wird unter dem Markennamen
'Round-up'
            gehandelt.
Anders lasse sich die Striga-Plage kaum
            bekaempfen, meint Fred Kanampiu,
Wissenschaftler am
            Internationalen Zentrum zur Verbesserung von Mais und
            Weizen
(CIMMYT) in Mexiko-Stadt. Selbst weiterentwickelte
            Getreidepflanzen haetten gegen
Striga keine Chance.
Auch
            internationale Geberinstitutionen setzen auf Biotechnologie. Die New
            York
Rockefeller-Stiftung beispielsweise investiert enorme Summen
            in die biotechnologische
Forschung, um 'Buda', wie das Unkraut in
            Kiswahili genannt wird, den Garaus zu
machen.
Der
            Biotechnologie kommt gerade in den Entwicklungslaendern eine grosse
            Bedeutung zu,
meint der Agraroekonom und Stiftungsvorsitzende
            Gordon Conway. "Wir sind der Meinung,
dass der Nutzen die
            moeglichen Schaeden uebersteigt."
Brian Halweil hingegen,
            Wissenschaftler am Worldwatch-Institut in Washington,
vertritt
            einen anderen Standpunkt. Seiner Meinung nach gibt es
            preiswertere
Moeglichkeiten, den Striga-Wildwuchs effektiv zu
            begegnen.
"Die biotechnologische Unkrautvernichtung koennen
            sich die meisten Farmer ohnehin
nicht leisten", warnt der
            Experte. Ostafrikanische Agrarwissenschaftler haetten
laengst
            andere kostenguenstige Methoden der Striga-Bekaempfung
            entdeckt.
Das parasitaere Wildgewaechs gedeiht am besten in
            ausgelaugten Boeden. In Laendern
wie Kenia haetten sie keine
            Zeit, sich zu regenerieren, zu gross seien der
Bevoelkerungsdruck
            und der Rueckgang fruchtbaren Ackerlandes, warnt
            der
Wissenschaftler.
Die Striga-Gefahr laesst sich jedoch
            problemlos durch Baeume bannen, die Naehrstoffe
in das
            ausgelaugte Erdreich abgeben. Diese Faehigkeit verdanken die Baeume
            Mikroben,
die auf ihren Wurzeln zu finden sind. Sie entziehen aus
            unterirdischen Luftloechern
Stickstoff, den sie in eine chemische
            Substanz umwandeln, die fuer Pflanzen wieder
verwertbar
            ist.
Voraussetzung ist, dass die Felder eine Saison lang
            brach liegen, erlaeutert Halweil.
Der Erfolg sei phaenomenal: Auf
            diese Weise koenne der Striga-Befall um 90
            Prozent
zurueckgedraengt werden.
Es sei wichtig, die
            Bauern von dem Nutzen dieser 'Stickstoffspender' zu
            ueberzeugen,
meint Bashir Jama, Wissenschaftler am 'Internatonal
            Centre for Research in
Agroforestry' in Nairobi. Die Boeden
            koennten sich nicht nur regenerieren, auch
verfuegten die
            Familien ueber Feuerholz fuer den Eigenbedarf.
Das auf
            umweltschonende Techniken spezialisierte 'International Centre for
            Insect
Physiology and Ecology' kann ebenfalls mit einem
            natuerlichen Striga-Hemmer
aufwarten. Das Gewaechs mit dem Namen
            'Silberblaettriges Desmodium' gibt einen
Wirkstoff in den Boden
            ab, der die Striga-Pflanzen hindert, in das Wurzelwerk
            von
Getreide einzudringen, fand das ebenfalls in der kenianischen
            Hauptstadt angesiedelte
Zentrum heraus. ( Danielle Knight,
            Washington /
            IPS)
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