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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. September 2001 17:04;
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Moderne Zeiten:
> Provider bombardieren
Manchmal erscheinen
die einfachsten Loesungen doch am besten
Die CIA und alle
anderen Dienste geraten immer mehr in die Kritik etablierter
Kreise.
"Sie brauchten ein paar Rasierklingen, Kuechen - und
Stanley-Messer, Flugzeug-Tickets
und das war's" sagte Vize
Praesident Dick Cheney am Sonntag, "damit haben sie unser
eigenes
System gegen uns gedreht." Zudem sprach sich Cheney fuer
verstaerkten Einsatz
"klassischer" Geheimdienst-Arbeit im Bereich
"Human Intelligence" [HUMINT] aus. Dies
sei ein "dreckiges,
boesartiges und gefaehrliches Geschaeft", aber "in dieser
Arena
gilt es zu operieren.
Obwohl Cheney CIA-Chef George
Tenet offiziell in Schutz nahm, stehen diese Aussagen
in krassem
Gegensatz zu Tenets Bericht vor dem Geheimdienst-Ausschuss des
Senats im
Februar 2001. Als obersten Punkt einer moeglichen
Bedrohung hatte Tenet in seinem
Sicherheitsbericht Computernetze
genannt und dass sich Terrorgruppen wie jene Bin
Ladens des
Internets zur internen Kommunikation bedienten, und um Information
ueber
biologische, chemische und atomare Waffen zu sammeln.
Manche Gruppen haetten schon
rudimentaere Tools fuer
Cyberattacken zur Verfuegung. Dagegen habe man ein
"robustes"
Antiterror-Programm im Einsatz, dass den
internationalen Terror bis jetzt behindert,
entmutigt und
geschlagen habe. Des weiteren hatte Tenet fuer einen
verstaerkten
Einsatz von Aufklaerungssatelliten
plaediert.
Was Justizminister Ashcroft uebrigens auch
weiterhin fuer vorrangig haelt. Er meinte
am Sonntag, man werde
den Kongress auf eine Ausweitung der Ueberwachungsbefugnisse
fuer
Telefon- und Datenleitungen draengen.
Um das aber auch
sinnvoll zu gestalten, muss whl zuerst einmal das Recht
auf
Verschluesselung weg. Senator Judd Gregg schlug deswegen
strengere Vorschriften fuer
Kryptographie-Software vor, die viel
zu oft Regierungen daran hindere, Verbrechen
wirksam zu
bekaempfen.
Der Kommentator des britischen "Daily Telegraph"
blaest in das gleiche Horn und will
den Internetprovidern die
Zulassung harter Kryptographie untersagen. Und wenn die
Welt
nicht so will, wie sich der transatlantische Stratege das so
vorstellt, dann hat
er eine Loesung parat, die er allen Anschein
nach toternst vertritt: "Sich weigernde
Provider im Ausland
werden davon ausgehen muessen, dass ihre Gebaeude durch
Cruise
Missiles zerstoert werden. Wenn das Internet einmal an der
Ermordung von Amerikanern
beteiligt ist, dann werden seine besten
Tage vermutlich vorbei sein." (Daily
Telegraph, 14.9.)
Der
Philologe und Medienphilosoph Noam Chomsky meinte im Hinblick auf
diese Debatte -
und vor allem auch auf die irrwitzigen Versuche,
daraus irgendwie Kapital fuer das
Star Wars-Programm zu machen:
"Mit anderen Worten, das Verbrechen ist ein Geschenk
fuer die
chauvinistische, hurrapatriotische Rechte, fuer all jene, die nur
darauf
warten, Gewalt einsetzen zu koennen, um ihre Interessen zu
schuetzen." (akin)
Quellen: Futurezone, Telepolis,
ZDnet
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