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akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
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 Aussendungszeitpunkt:  Dienstag, 18. September 2001 17:04;
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BRD:
 Nachstehende Presseerklaerung erhielten wir montags spaet nachts
            nach
Redaktionsschluss. Wir dokumentieren sie unkommentiert, aber
            gekuerzt:
> Presseerklaerung
Ueber den versuchten
            Mord und die Entfuehrung eines Mitglieds der IGA
            (Initiative
gegen Abschiebungen) und des Café foG (fuer offene
            Grenzen)im Dritte-Welt-Haus
Frankfurt am Main
Am 03.09.
            wurde unser Genosse von Unbekannten nach Kelsterbach zu dem Ort
            gelockt, an
dem Ende Juli das Antirassistische Grenzcamp
            stattgefunden hatte. [...] Dort tauchten
vier Maenner auf, die
            offenbar in den Bueschen auf ihn gewartet hatten. Sie
            hatten
mehrere Pistolen und dunkle Stoecke, vermutlich aus
            Hartgummi, dabei. Sie erklaerten
ihm, dass er ein Volksverraeter
            waere und er sei zum Tode verurteilt. Man gab ihm
eine Stunde
            Zeit einen Abschiedsbrief zu schreiben. Ihm wurde zu verstehen
            gegeben,
dass er noch eine Chance bekaeme, da er ja ein "harter
            Junge" sei. Er wurde an den
Fuessen gefesselt und dabei
            geschlagen. Im Anschluss wurde er mit Kleidung und
Schuhen und
            zusammengebunden Fuessen und mit vorgehaltener Pistole in den
            Main
getrieben.
Es gelang ihm einen Schuh und die Fessel
            abzustreifen und auf die andere Seite nach
Okriftel zu schwimmen.
            Er lag laengere Zeit am Ufer, bis er sehr fror und
            aufstehen
musste. Dann lief er durch Okriftel, bis er eine Kneipe
            fand [...]. Er machte Krach,
bis man auf ihn aufmerksam wurde und
            er liess die Polizei rufen.
[...] Eine Woche spaeter, am
            Montag, den 10. September, wurde unser Genosse gegen
10.00 Uhr
            morgens erneut in der Naehe seiner Wohnung
            abgepasst.
 Er wurde von zwei Maennern mit Messern
            bedroht, und gezwungen, mit ihnen zu einem
PKW mitzukommen. Man
            verband ihm die Augen und er wurde gezwungen, in den
            Kofferraum
des PKWs einzusteigen. Die Entfuehrer fuhren mit ihm
            laengere Zeit durch die Gegend
an einen Ort, an dem er verhoert
            wurde. Ihm wurde mehrfach gesagt, dass ihm nichts
passieren
            wuerde, sie wollten nur mit ihm reden. Weiterhin sagten die beiden
            Maenner,
es sei eine "starke Leistung" gewesen den ersten
            Mordanschlag ueberlebt zu haben (auf
der anderen Seite des Mains
            lebend anzukommen). Sie befragten ihn nach
            seinen
antirassistischen und antifaschistischen Aktivitaeten. Da
            er im Verhoer nicht
befriedigend antwortete, erhielt er
            zahlreiche Schlaege auf den Kopf und den Koerper
und sie schlugen
            ihm mit einem schweren Gegenstand auf die Hand und
            zertruemmerten
dabei den Daumen.
Ihm wurde schliesslich
            gesagt, dass er in Ruhe gelassen wuerde, wenn er nicht
            zur
Polizei ginge und er wurde gewarnt, dies doch zu
            tun.
Am naechsten Morgen, Dienstag, den 11.09.01 liessen die
            Entfuehrer ihn am Rande
Frankfurts frei. [...]
Das was
            fuer viele Fluechtlinge und MigrantInnen schon lange Realitaet war,
            hat jetzt
in aller Brutalitaet auch einen Freund und Genossen von
            uns getroffen.
Frankfurt, den 14.09.01
Unterzeichnet
            von VertreterInnen von:
IGA (Initiative gegen Abschiebung), Café
            foG (fuer offene Grenzen),
Antifa G, diskus - Frankfurter
            StudentInnenzeitung, dorf
            Frauenplenum
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