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Aussendungszeitpunkt: 12. Juni 2001 - 14:55
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Nachruf:
"Der"Widerstandshistoriker ist tot
Herbert Steiner
gestorben
Den juengeren Generationen ist unser Freund Herbert
Steiner vor
allem als Sekretaer und wissenschaftlicher Leiter
des
"Dokumentationsarchivs des Oesterreichischen
Widerstandes (DOeW)"
und als Vortragender bei unzaehligen
Seminaren und Veranstaltungen
sowie als Professor der
Universitaet Wien, bekannt.
Herbert war einer aus der groszen
Schar juengerer Menschen die -
gepraegt von der Arbeiterbewegung
bis 1934 - seine
antifaschistische Gesinnung auch in den
Maerztagen 1938, durch
Protestaktionen gegen die Machtergreifung
der Nazis in
Oesterreich, zum Ausdruck brachte.
Im Herbst
1938 gelang ihm die Flucht ueber mehrere Stationen nach
England,
wo er sehr bald eine aktive Rolle in der
Exiljugendorganisartion
"Young Austria" ausuebte. Mit 19 Jahren
wurde Herbert Sekretaer
von "Young Austria" und Leiter des
Exilverlages "Jugend
voran".
Als Radiosprecher bei BBC half Herbert mit, die
Wahrheit ueber das
faschistische Nazi-Regime zu
verbreiten.
Nach seiner Rueckkehr nach Wien im November 1945
war Herbert bis
1952 Bundessekretaer der "Freien
Oesterreichischen Jugend (FOeJ)",
wodurch er auch viele weitere
Funktionen im Bereich der
allgemeinen Jugendarbeit
ausuebte.
Vor Aufnahme seines Hochschulstudiums 1958 war
Herbert sowohl
journalistisch als auch im Bereich der KPOe
politisch taetig.
Schon in dieser Zeit war es Herberts Anliegen,
Dokumente des
antifaschistischen Widerstandes zu sammeln,
Kontakte mit
Gleichgesinnten zu knuepfen und so die
Voraussetzungen fuer die
1963 erfolgte Gruendung des DOeW zu
schaffen.
Seinem historischen Forschergeist ist es zu danken,
dasz das DOeW
heute ueber Unterlagen und einen wissenschaftlichen
Standard
verfuegt, der europaweit hoechste Wertschaetzung
genieszt.
Mit hoechsten Auszeichnungen und wissenschaftlicher
Anerkennung,aber auch Anfeindungen der rechten Szene
und der "F"
versehen,
machte Herbert aus seiner antifaschistischen
Grundhaltung und
seiner Herkunft aus der Arbeiterklasse kein
Geheimnis.
Wir trauern um einen Freund, um einen
antifaschistischen
Historiker, um einen aufrechten Oesterreicher,
um einen Kaempfer
fuer Frieden und Humanismus.
Die
Trauerfeier findet am Montag, den 18. Juni 2001 um 17 Uhr
im
Alten Rathaus, Wien 1., Wipplingerstrasze 8,
statt.
*Franz
Mikolasch*
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