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Aussendungszeitpunkt: 16.5.2001 - 01.00
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FPOe/Italien:

> Wieso duerfen Italiener jemand als politischen Abschaum bezeichnen?

Ein paar Zeilen ueber Peter Sichrovsky

Befragt ueber die italienischen Wahlen, hat Indro Montanelli, 92jaehriger
konservativer Doyen des italienischen Journalismus, zu Berlusconi spontan
die wenig schmeichelhafte Bezeichnung `politischer Abschaum` parat. Dario Fo
meint, die italienische Rechte sollte ruhig ein paar Jahre die Regierung
bilden. Diese wuerde sich schon selbst moeglichst schnell demaskieren, die
Bevoelkerung wuerde sich anlaeszlich der naechsten Wahlen zweifellos anders
entscheiden. Berlusconi wollte an die Macht - mit allen Mitteln. Dies
duerfte er, unabhaengig vom tristen Wahlergebnis der Lega, zum derzeitigen
Stand auch bereits geschafft haben. Seine Ziele waren klar. Berlusconi ist
ein skrupelloser reaktionaerer Machtpolitiker, der das italienische
Sozialsystem zu stuerzen bereit ist - und der zum Erreichen seines Zieles
wieder mal bedenkenlos die europaeische extreme Rechte staerkt. Sein Sieg
ist eine unheilvolle Einleitung fuer zukuenftige Koalitionen und Allianzen
in Europa. Ganz klar, er ist politischer Abschaum, in Italien darf das
offensichtlich gesagt werden.

Einmal neugierig geworden, bleibt der Blick auf der weiteren Suche nach
politischem Abschaum in unserem politischen Glashaus haengen. Ohne
Ueberraschung koennte es diesbezueglich hierzulande eine reiche Ausbeute
geben. Duerfte man es schreiben, verdienten ein Groszteil der FP und der
nutznieszenden VP also die Definition 'politischer Abschaum`. Darf man aber
in Oesterreich nicht, drum tu ich es auch nicht. Verlogenheit,
Skrupellosigkeit, bedenkenlose Machterhaltung und Machtausbau um jeden
Preis. Im Fall der FP des oefteren auch pure Bloedheit. Meistens alles
zusammen zu einem unertraeglichen Mix vermischt. Doch ueber die erreichte
Hoechstpunktezahl an Unertraeglichkeiten kann sich derzeit jemand besonders
freuen: einer der Generalsekretaere der FP, Peter Sichrovsky. In Italien
wuerde er als politischer Abschaum bezeichnet werden duerfen.

Dasz zwischen der Linken und den Nationalsozialisten eigentlich gar kein
Unterschied bestehe, konnte von Pretterebner bereits zu Ebergassing-Zeiten
vernommen werden. Sichrovsky hatte mit dieser Gleichsetzung kein Problem -
sie kursiert  nicht nur seitdem froehlich in FP-Kreisen herum.
Bekanntermaszen gehoeren auch so manche `Geschichtsluegen` zum staendigen
Repertoire so mancher FP-Geschichtsexperten. Eine Luege ist es fuer
Sichrovsky, dasz Oesterreich nach wie vor irgendeine Mitschuld an den
Nazi-Verbrechen vorgeworfen wird. Oesterreich war ein armes Opfer,
anstaendige Demokraten waren 1938 vom Boesen okkupiert worden. Offen darf
ungestraft so ohne weiteres nicht mehr verbreitet werden, dasz es keine
Vernichtungslager gegeben habe. Es geht auch anders. Laut Sichrovsky waren
es blosz die Deutschen, es waren nur Deutsche wirkliche Nationalsozialisten,
Mauthausen war eine deutsche Erfindung. Oesterreich gut, Deutschland boese.
Irgendwie liegt es nahe, dasz fuer Sichrovsky Hitler wahrscheinlich auch ein
Deutscher war.

Auszer naturgemaesz mit der deutschen Regierung und den Medien hat
Sichrovsky blosz ein kleines oeffentliches Problem mit seiner Vizekanzlerin.
Riess-Passer hat in New York Antisemitismus-Vorwuerfe zurueckgewiesen und
darueber hinaus die oesterreichische Mitverantwortung fuer
nationalsozialistische Verbrechen bekraeftigt. Wie sie betont, als erste
oesterreichische Regierung. Stimmt zwar nicht, aber trotzdem ergibt alles
zusammen wiedereinmal eine prima Auslandsoptik fuer die Koalition und vor
allem fuer die FP. Bleibt nur mehr die schlichte und ergreifende politische
Bloedheit zu erwaehnen. Sichrovsky wurde von Haider installiert, um fuer die
FP und Haider im Ausland - sprich USA - um Anerkennung und Unterstuetzung zu
werben. Dies kann er und auch die FP mit diesen Aeuszerungen in Zukunft wohl
vergessen. Zum zweiten war die Rolle Sichrovskys die, Intellektuelle und
Kuenstler anzusprechen, juedische Kreisen mit der FP zu versoehnen. Dies
kann er sich bei den meisten halbwegs politisch Bewuszten mit derartigen
Sagern nun auch voll abschminken. Dem typischen FP-Waehlerkontingent war
Sichrovsky noch nie ganz geheuer. Auf europaeischer Ebene dienen diese
eigenartigsten Ruelpser auch nicht gerade als Buhlen um Anerkennung dieser
Koalition. Irgendwelche senile Halbidioten anzusprechen, die dies goutieren
koennten, lohnt den politischen Aufwand samt internationalen Reaktionen
nicht, und dasz Haider seine Wickeln mit Riess-Passer ueber Sichrovsky auf
diese Art austraegt, gehoert in den Bereich des Kaffeesud-Lesens. Bleibt
wahrscheinlich wirklich nur schlichte Bloedheit. Wie gesagt, in Italien
duerfte Peter Sichrovsy als  politischer Abschaum bezeichnet werden.
*Fritz Pletzl*

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1,2,3...:

> An: Statistisches Zentralamt

Betreff: Volkszaehlung

Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit groszer Aufmerksamkeit haette ich den Fragebogen, den Sie mir
freundlicherweise zustellen haben lassen, studiert und prompt ausgefuellt.
Wie gern haette ich Ihre Nachfrage der “genauen Bezeichnung” (13) meiner
Taetigkeiten mit “Alltagskuenstler” beantwortet. Doch konnte ich das nicht
tun, weil nur eine “abstrakte” Berufsbezeichnung vorgegeben war. Auch die
Frage 14.1. waere unter Umstaenden zu beantworten gewesen. Meine
Arbeitsstaette bzw. Dienststelle befindet sich klarerweise im
“arbeitsdemokratischen” Gulag des kapitalistischen Wertesystems. Ja, selbst
die Frage 14.2 nach Wirtschafts- und Geschaeftszweig liesze sich mit
“produktivem” Muesziggang" verifizieren. Gerne wuerde ich mithelfen,
Aufschlusz ueber die Bevoelkerungszahlen zu geben und ebenso
“gesellschaftspolitische” (!) verwertbare Informationen ueber Altersaufbau
(Pensionsvorsorge, Arbeitsmarkt und wirtschaftlichen Situationen etc.) zu
liefern. ALLEIN, ICH KANN NICHT!

Es waere eine Versuendigung wider dem Marktgesetz, meine Arbeitskraft oder
Dienstleistung unentgeltlich zur Verfuegung zu stellen. Das gehoert sich
einfach nicht. Nur Schwachkoepfe tun das freiwillig, normale Menschen nur
unter Zwang. Meine Zeit kostet.

Falls ich bei Nichterledigung vom Gewaltmonopolistischen “Staat”
Repressionen erwarten musz, fuege ich mich dem naturalrechtlichen
Gesellschaftsvertrag gemaesz, dienerlich und ergebenst.

Da Sie, wie auf der Zaehlerliste ersichtlich, auf “meine Mitarbeit
angewiesen” und interessiert sind, bitte ich Sie daher - fuer die
geiwssenhafte und sorgfaeltige Erledigung - ATS 2.000.— postalisch zu
ueberweisen. Die Summe besteht aus Beantwortungshonorar, der
Bearbeitungsbereitschaft, der Richtigkeitsgenbuehr und der
Ueberpruefungstaxe. Allfaellige Wegzeiten, Fotokopien und Porti sind
inklusive. Ueberweisen Sie den Betrag an obige Adresse und Sie koennen sich
meiner Mitarbeit sicher sein.

Im Sinne einer positiven Bearbeitung verbleibt mit Grueszen
*Heinz Blaha*

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Stadbildpflege:

> Phantasie!

Zum Thema: Rassistische Graffiti (akin 13/01)

Euer vorschlag, die seit jahren an vielen stellen der stadt und speziell
seit dem letzten wiener gemeinderatswahlkampf auffaellig zahlreich
erschienenen rassistischen graffiti zu bekaempfen, ist klarerweise richtig
und wichtig.

Ich empfehle dazu phantasie und humor walten zu lassen. Schon die aenderung
von zwei oder drei buchstaben kann den sinn einer graffiti-botschaft in ihr
gegenteil verkehren. Und nichts schmerzt urheber gefaehrlicher und
hetzerischer botschaften mehr als deren entwertung vor augen der
oeffentlichkeit.

In diesem sinne wuenscht gute ideen und viel spass bei einer guten sache

*thomas northoff (oesterr. Graffiti-archiv fuer literatur, kunst und
forschung)*



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