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akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
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 Aussendungszeitpunkt: 3.4.2001 -15:34
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Geheimdienst/Moderne
            Zeiten/Datenwahn:
> Widerstand
            waechst
Bekanntermaszen wurde im Sommer 2000 das
            Militaerbefugnisgesetz
beschlossen, das u.a. staatliche Stellen
            auf allen Ebenen zur
Mitarbeit bei der Geheimdienstarbeit
            vergattern will. Wie in akin 9/01
berichtet hatte der Gemeinderat
            in Purkersdorf beschlossen, dieses
Gesetz im eigenen
            Wirkungsbereich nicht umzusetzen.
Der Buergermeister von
            Purkersdorf, ausgerechnet Ex-Innenminister
Schloegl, ruft auch
            andere Gemeinden auf, dem Beispiel von Purkersdorf
zu folgen. In
            den Staedten Graz, Ternitz, Wiener Neustadt, Hallein
            und
Zwentendorf laufen bereits Initiativen in diese Richtung.
            Auch der
Linzer Gemeinderat bereitet einen entsprechender Antrag
            vor.
Aber nicht nur Gebietskoerperschaften bocken. Waehrend
            in der AK
bereits ueber derlei nachgedacht wird, aber ein
            Beschlusz vielleicht
noch ein bisserl dauern duerfte, hat sich
            die Bundesvertretung der OeH
letzten Freitag schon dafuer
            ausgesprochen, die Weitergabe von ihren
Daten an Geheimdienste
            nicht zu exekutieren -- entsprechend dem
immerhin in Par.22
            MilBefG festgeschriebene Recht auf
Auskunftsverweigerung.
            (Friedenswerkstatt Linz, KSV / akin)
Naehere Informationen
            bei der Friedenswerkstatt Linz:
http://www32.gmx.net/v4/derefer?DEST=http%3A%2F%2Fwww%2Efriwe%2Eat%2Fspitzel;
            Guenter Reder, 0699-1169302;
Gerald Oberansmayr,
            07229-87531
***
> I sogs glei: I wars
            net!
Bezueglich der Verordnung ueber die Ueberwachung des
            Fernmeldeverkehrs
erkundigte sich der ueberwachungskritische
            Nachrichtendienst
Quintessenz.at bei der
            Verkehrs-Bundesministerin Forstinger nach deren
Meinung ueber die
            Zulaessigkeit so mancher Details dieser Verordnung
(s. akin
            5/01).
In einer Antwort einer Vertreterin der Ministerin
            heiszt es, dasz man
dort nicht der Meinung sei, alle Internet
            Service Provider (ISP, also
die unmittelbaren Anbieter von
            Einwaehlknoten) waeren mit
Ueberwachungsschnittstellen
            auszustatten, sondern lediglich die
eigentlichen
            Telekommunikationsanbieter (also Telefon-
            und
Kabelgesellschaften).
Na schoen. Zwar aendert sich
            damit nur wenig an der
Ueberwachungsqualitaet, aber immerhin
            waeren nach dieser
Rechtsauslegung doch viele Internetdienste vor
            einem allzu
selbstverstaendlichen staatlichen Zugriff geschuetzt
            -- und auch die
ISPs entlastet. Jedoch ist sich die
            Ministerialbeamtin nicht ganz
klar, wie das in den anderen
            Ministerien gesehen wird: "Der Vorwurf
des 'schlampigen Umgangs
            mit dem Rechtsstaat' kann sich daher
keinesfalls an die
            Bundesministerin fuer Verkehr, Innovation und
Technologie,
            sondern allenfalls an die die Ueberwachungen
durchfuehrenden
            Bundesministerien fuer Inneres und fuer
            Justiz
richten.
Diese Aussage laeszt nichts Gutes
            erahnen... *br*
***
> Gewogen und
            gezaehlt
Heuer wird das letzte Mal das Volk gezaehlt. In
            einer Groszzaehlung.
So grosz, dasz sie in ganz Europa
            gleichzeitig zaehlen. Nach dieser
Zaehlung wird es keine dieser
            Art mehr geben, denn dann werden die
Buerger schon so gut in -zig
            staatlichen und halbstaatlichen
Datenbanken erfaszt sein, dasz
            man sich diesen Aufwand schenken kann -
- eine Tatsache, die an
            sich schon bedenklich ist.
Aber am 15.Mai wird eben doch
            nochmal gezaehlt -- und im Gegensatz zur
Zaehlung 1991 regt das
            keinen mehr auf. Womoeglich deswegen, weil --
siehe oben -- der
            Staat sowieso schon so gut wie alles ueber uns weisz
und mit der
            Fertigstellung des Zentralen Melderegisters sein Wissen
noch
            verbessern wird. Und auszerdem sind es deutlich weniger
            Fragen
als beim letzten Mal -- auch wenn die unseligen Fragen
            nach
"Haushaltsvorstand" und Religionsbekenntnis immer noch
            gestellt
werden.
Dennoch hat es diese Zaehlung in sich.
            Denn zum ersten Mal wird mit
der Volkszaehlung auch gleich das
            Melderegister abgeglichen -- was die
Behauptungen frueherer
            Jahrzehnte von der voelligen Anonymitaet der
Daten endgueltig in
            das phantastische Reich der Regierungserklaerungen
verweist. Um
            nur ja sicher zu gehen, dasz zwei Personen nicht
verwechselt
            werden koennen, ist nun auch noch vorgesehen, die
Erhebungsboegen
            mit den Sozialversicherungsnummern zu verknuepfen.
Denn der
            Hauptverband der Sozialversicherungstraeger ist
            diesmal
gesetzlich verpflichtet diese Daten
            herauszugeben.
Und um das Ganze auch noch zu finanzieren,
            soll auch ein Sponsor fuer
die Volkszaehlung mithelfen. Laut dem
            Innenminister wird aber auf den
Boegen lediglich so etwas stehen
            wie: "mit freundlicher Unterstuetzung
der Firma XY".
            Gegengeschaefte werde es keine geben, sagt er, der
            Herr
Innenminister.
In eineinhalb Monaten wird gezaehlt.
            Wehrt sich noch jemand dagegen?
*Bernhard
            Redl*
WWW-Recherchetips:
http://www32.gmx.net/v4/derefer?DEST=http%3A%2F%2Fwww%2Eparlinkom%2Egv%2Eat%2Fpd%2Fpm%2FXXI%2FI%2Ftexte%2F004%2FI00424%5F%2Ehtml
http://www32.gmx.net/v4/derefer?DEST=http%3A%2F%2Fwww%2Eparlinkom%2Egv%2Eat%2Fpm%2FXXI%2FJ%2Fhis%2F003%2FJ00376%5F%2Ehtml
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