> Editorial: Auf zu neuen Welten
Bitte unbedingt bis zum Schlusz lesen lesen: Diesmal kein
Schnorrbrief - zumindest nicht nur...
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Der Freitags-Aufmacher im Standard: "Gelbe Post mit Gewinn:
539 Millionen". Unsere liebe Post ((C) H.Hufnagl) schreibt also
Gewinne. Schoen fuer sie. Weniger schoen fuer diejenigen, die die
Poststuecke zustellen muessen. Ihre Rayone werden immer groeszer
und damit die Arbeit immer mehr. Und damit wird die Postzustellung
immer
ungenauer und langsamer. Wenn also auch diese akin verspaetet
angekommen ist - oder gar nicht - liegt das nicht daran, dasz Eure
ZustellerInnen ploetzlich so faul geworden sind, sondern dasz sie
einfach nicht mehr in der Lage sind, mit diesem Aufkommen fertig
zu werden. Und das ist leider nicht nur in der Vorwahlzeit so.
Zum Ausgleich werden auch noch die Tarife angehoben. Ueber die
Regierung, die der Post keine Zuschuesse mehr gibt, und die Post
die in Folge dessen immer phantasievollere Gebuehren verlangt,
haben wir ja schon genug berichtet. Die Folgen sind bekannt: Der
immer so hoch gelobte akin-Terminkalender musz immer weiter
ausgedehnt werden, um wenigstens noch einigermaszen aktuell zu
sein, wenn die akin oft erst am Freitag in den Postkaesten
eintrudelt - von anderen Aktualitaetsbindungen gar nicht erst zu
reden.
Aber es gibt noch andere Katastrophen: Der aktuelle Stand der
Dinge - soweit wir ihn ueberblicken - laeszt sich so beschreiben:
Unsere Druckmaschinen sind halbtot bis vollkommen leichig. Die
Ersatzmaschine von voriger Woche hat zwar einwandfrei und
wunderschoen gedruckt, aber zu langsam. Auszerdem waere sie zu
teuer gewesen. Klingt vornehm, ist aber angesichts unserer Lage
etwas unangebracht: Wir lassen jetzt auswaerts drucken. Sprich:
Eine befreundete Organisation laeszt uns am Dienstag vormittag bei
sich drucken, die fertiggedruckten akins werden nach wie vor bei
uns dann zusammengelegt, adressiert und so weiter. Immerhin fuers
erste praktikabel, aber fuerwahr kein Dauerzustand.
Dies und die etwas ernuechternde Situation von Schulden in der
Hoehe von ca. fuenfzig Blauen fuehrten dazu, dasz wir vorigen
Montag eine Krisensitzung hatten. Neben staendigen MitarbeiterInnen
und einigen SympathisantInnen war auch Dieter Schrage mit
interessanten Vorschlaegen hier. Der fuer unsere Finanzsituation
am Wohlsamsten wirkende war zweifellos der, dasz unter seiner
Mithilfe bei Promis geschnorrt werden koennte. Dieter
stellte auszerdem in Aussicht, so ca. ab April bei der Errichtung
von etwas wie "Freunde und Freundinnen der akin" mitzuwirken.
Falls Ihr, liebe Leute, auch irgendwelche tolle Ideen fuer uns
habt, teilt sie uns bitte mit. Die Idee eines huebschen Festes vor
dem Sommer haben wir uebrigens schon. Und keine Panik,
falls Euch trotz engagiertestem Nachdenken keine Ueberlebensstrategien
fuer uns einfallen: Wir legen naechste Woche der akin Erlagscheine
bei.
Und dies bitte auch vor allem für diejenigen, die noch irgendwelche
Probe-Abos, unbezahlte Abos und so weiter von vorigem Jahr mit sich
herumschleppen. Wir können uns die - eh schon ziemlich bescheidene
Anzahl von - Sozialabos sonst überhaupt nicht mehr leisten.
> Die Zukunft?
Die Zeiten aendern sich. Wir sehen uns die Tarife an, wir sehen uns
die
Verspaetungen an, wir sehen unsere kaputten Druckmaschinen an.
Der Ausweg erscheint logisch: Das Internet. Aber: Wer ist heute
noch bereit, für einen elektronischen Informationsdienst zu zahlen?
Das macht man doch alles über Werbung heutzutage.
Wir wollen aber lieber von unserem Publikum abhaengig sein als von
Inserenten. Daher haben wir uns folgendes überlegt: Es soll in
Zukunft
drei verschiedene akin-Ausgaben geben: Neben der schon bisherigen
Papierausgabe und der unlayoutierten eMail-Form soll eine Zwischenform
kreiert werden: Die akin zum Selberdrucken!
Haehh? Was soll denn das heiszen? Die Idee ist folgende: Wer daheim
einen Computer mit Modem und Drucker stehen hat, bekommt die akin
zum Ausdrucken direkt per Mail-Attache-ment im pdf-Format. Keine Panik,
das ist, vollkommen unproblematisch: Egal, was es fuer ein Computer
ist,
ob Windows, Mac oder Linux, so ziemlich alle koennen dieses Format
mittels Gratissoftware ausdrucken (bei Schwierigkeiten leisten wir
gerne
Support). Das schaut dann nicht so aus wie eine Seite aus dem Internet,
wo zwar irrsinnig viel zu sehen ist, nur sind halt 50% davon Werbung
und
das eigentlich Interessante steht vielleicht nicht einmal richtig drauf,
weil
das Format nicht paszt. Nein, es waere eine ganz normale akin-Seite,
wie ihr sie auch aus dem herkömmlichen Erscheinungsbild kennt.
Euch kostet
so eine Distributionsform Papier und Farbe und eventuell einige wenige
Minuten
Online-Gebühren pro Woche. Zugegeben, aber dadurch können
wir auch das
Abo weitaus günstiger machen, die akin ist aktueller und Sonderausgaben
in
dringenden Fällen sind kein Problem mehr. Seiten, die wir uns
nicht mehr in
Druck und Versand leisten konnten, koennten in dieser Ausgabe sehr
wohl noch
gemacht werden - und ihr koennt Euch aussuchen, ob ihr die ganze akin
wollt oder
Euch beispielsweise nur den Terminkalender und die Diskussionen ausdruckts.
Oder nur die Auslandsnachrichten. Oder fuenfmal die Unterschriftenliste,
weil ihr
sie unter die Leute bringen wollt. Auch koenntet ihr die akin so auch
weiter in der
Straßenbahn, am Klo oder am Küchentisch lesen - daran würde
sich gar nichts ändern.
Wir wissen: Es gibt noch eine Menge Leute, die keinen Computer
haben und auch keinen wollen. Die haben wir nicht vergessen. Die
Papierausgabe soll es auch weiterhin geben und wir werden
versuchen, den Preis so niedrig wie moeglich zu halten - auch wenn
uns dann allein der Versand pro Jahr zwischen oes 180,- und oeS
300 kosten wird. Aber wenn ihr uns helfen wollt, dann ueberlegt
Euch, ob eine elektronische Ausgabe fuer Euch in Frage kaeme. Je
mehr Leute darauf umsteigen, desto billiger koennen wir
produzieren. Daher koennen wir derzeit auch ueberhaupt nicht
kalkulieren, wie die neuen akin-Gebuehren zu veranschlagen waeren
- da wir keine Ahnung haben, wieviele klassische Abos wir durch
elektronische Abos ersetzen koennen. Daher sind die hier
angegebenen Zahlen reine Richtwerte. Kreuzt aber bitte trotzdem
nachstehendes das einigermaszen Vorstellbare an:
O Ich moechte auch weiterhin nur die Papierausgabe (oder die
Papierausgabe und die elektronische Ausgabe) und bin bereit,
dafuer oeS 800,- ab 2002 zu zahlen.
O Ich moechte die elektronische Ausgabe
O wie bisher unlayoutiert in eMail-Form (fuer Leute,
die
die Texte weiterverarbeiten wollen und kein Problem
mit
Nachrichtenlesen auf dem Bildschirm haben)
O layoutiert im pdf-Format
O beides und bin bereit, dafuer oeS 400,- ab 2002
zu zahlen.
O Ich werde die akin mir dann gar nicht mehr leistenkoennen/wollen.
Bitte, bitte, fuellt es aus, ihr verpflichtet Euch damit zu gar
nichts, aber fuer uns ist es ueberlebenswichtig, Feedback zu
bekommen. Schickt uns Eure Antwort per Post (Wipplingerstr.23/20,
1010) oder per eMail (akin.buero@gmx.at) oder sagt es unserem
Anrufbeantworter (5356200) - danke.
Umso frueher wir genuegend Zusagen haben, umso frueher koennen wir
umsteigen. Eine Zeitlang soll der Probebetrieb laufen - interessierte
PapierabonnentInnen bekommen dann auf Wunsch bereits
die elektronische Akin parallel und ab Herbst waeren wir
gluecklich, wenn wir bereits teilweise umsteigen koennten. Und
eines sei zum Abschlusz fairerweise noch gesagt - wenn zu viele
die letzte der angefuehrten Optionen waehlen oder wir nicht von
irgendwoanders Geld herkriegen, wird es vielleicht keinen
29.Jahrgang der akin mehr geben. Da hoffen wir doch alle
instaendig, dasz Euch die akin schon so sehr ans Herz gewachsen
ist wie uns. Und solange es irgendwie geht, wollen wir
weitermachen. Denn nie war die akin so wichtig wie heute. Oder?
Liebe Gruesze, *Eure Redaktion*
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kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
fax: ++43 (0222) 535-38-56
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