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Aussendungszeitpunkt: 13. Februar 2001 - 14:34
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Omofuma:

> Donnerstagsdemo gegen Aufhebung der Suspendierung

Die naechste Donnerstagsdemo am 15.02.2001 (Beginn 19:00,
Ballhausplatz) wird dem Protest gegen die Aufhebung der Suspendierung
der drei Polizisten, die Marcus Omofuma auf dem Gewissen haben,
gewidmet. Die drei Fremdenpolizisten, die am 1. Mai 1999 den
nigerianischen Asylwerber Marcus Omofuma beim Abschiebungsflug nach
Bulgarien qualvoll sterben lieszen und - nach zahlreichen Protesten -
vom Dienst suspendiert wurden, sollen aufgrund eines Beschlusses der
Disziplinarkommission des Innenministeriums vom 06.02. wieder ihren
Dienst versehen. Begruendet wird diese Entscheidung mit der Dauer des
Disziplinarverfahrens (bald 2 Jahre), welche aber vor allem darin
begruendet liegt, dass das Ergebnis des durch den international
anerkannten bulgarischen Gerichtsarzt Prof. Stojcho Radanov erstellten
Erstgutachtens - naemlich eindeutig Tod durch Ersticken - den
oesterreichischen Behoerden nicht genehm war. Also bestellten sie
einen oesterreichischen Zweitgutachter, der auch flugs das erwuenschte
Ergebnis lieferte: Ersticken kann als Todesursache nicht belegt
werden, vielmehr handelt es sich um Herzversagen. Um aus diesem
Dilemma zweier kontraerer Gutachten herauszukommen, wurde nun Anfang
Februar ein drittes Gutachen angefordert - justament von jenem Prof.
Bernd Brinkmann, der auch schon den Tod des laut mehreren
ZeugInnenaussagen von Neonazis ermordeten sechsjaehrigen Sohn eines
Immigranten eindeutig als Badeunfall identifizieren konnte. Dieses
neuerliche Gutachten fuehrt jedenfalls zu weiteren Verzoegerungen im
Disziplinarverfahren, die den Moerdern Omofumas nach Ansicht des
Innenministeriums offenbar nicht mehr zugemutet werden koennen.
Waehrend andere, auch weit weniger schwerwiegender Delikte
Verdaechtigte, das Ergebnis ihres Prozesses meist in Untersuchungshaft
abwarten muessen - egal wie lange die Untersuchung dauert - erfreuen
sich PolizistInnen, die im Dienst (mutmasslich) Menschen sterben
lassen, nicht nur ihrer Freiheit, sondern duerfen sogar noch eben
diesen Dienst weiterhin versehen.
*Verein "Gemeinsam gegen Rassismus"/bearb.*

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