**********************************************************
akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe
erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
**********************************************************
Aussendungszeitpunkt: 30. Januar 2001 - 13:50
**********************************************************

USA/Moderne Zeiten:

> Digital Storm

Ruesten fuer den Cyberwar

*

Nachdem sich mehr als ein Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion in der realen Welt kein neuer Gegner offenbart hat,
ruesten die USA nun gegen Raketenangriffe Unbekannter und -
verstaerkt - gegen einen imaginaeren Feind im Cyberspace.

Eine Gesamtsumme ist zwar sehr schwer festzulegen, da sich die
Betraege fuer die IT-Aufruestung keineswegs auf den Bereich
Verteidigung beschraenken, sondern quer ueber die Ministerien im
Budget 2001 verteilt sind. Aber alleine die bekannt gewordenen
Extra-Ausgaben, die in neutral klingenden Gesetzesvorhaben wie
etwa der "Veterans Affairs Bill" versteckt sind, betragen Hunderte
Millionen Dollar.  So wurde der Posten "Initiativen zur
Informationssicherheit" im so genannten "Defense Appropriations
Act" 2001 um nicht weniger als 150 Millionen Dollar angehoben. 35
Millionen davon sind fuer den Ankauf von Hard- und Software
budgetiert, die zur Ueberwachung des Datenverkehrs auf zivilen
Datennetzen eingesetzt werden soll.

Nachwuchs fuer Militaergeheimdienste

Weitere 11,2 Millionen Dollar gingen an die "National Science
Foundation for the Scholarship for Service". Es handelt sich dabei
um Stipendien fuer Studenten, die sich dafuer verpflichten, nach
Abschluss des Studiums im Bereich "Informationssicherheit" fuer
nicht naeher genannte "Government Agencies" zu arbeiten.

Das FBI erhielt zusaetzliche 30,5 Millionen USD fuer sein "Digital
Storm"-Programm, hinter dem sich die Modernisierung des gesamten
Abhoer- und Ueberwachungskomplexes verbirgt.  Insgesamt 100
Millionen Dollar stehen 2001 fuer das "e-FBI"-Programm zur
Verfuegung, das fuer die elektronische Aufruestung des gesamten
Bundepolizeiapparats steht. Das gesamte Ausmasz der polizeilichen
Ueberwachungsplaene hat das "Center for Democracy and Technology"
(http://www.cdt.org/wiretap/ govaccess/LawEnforcement.html)aufgedeckt.

Kampf gegen "Cybercrime"

Das Justizministerium wiederum macht 25 Millionen Dollar locker,
um so genannte "Cybercrimes" wie das Hacken von Websites oder das
Verbreiten von Viren zu verfolgen. Acht Millionen Dollar flieszen
in den Aufbau des "Federal Intrusion Detection Networks" [FIDNet].

Dass die Ueberwachung der zivilen Netzwerke durch die Militaers
bereits jetzt weit fortgeschritten ist, manifestierte sich vor
wenigen Tagen, als bekannt wurde, dass das Pentagon ein groszes
Interesses hat, das Surfverhalten von Kindern zu erforschen. Das
"Electronic Privacy Information Center" hat deswegen am 26.
Jaenner unter dem so genannten "Freedom of Information Act" [FOIA]
die Herausgabe der betreffenden Korrespondenz zwischen Pentagon
und verschiedenen US-Software-Firmen (http://www.epic.org/open_
gov/dodfoian2h2.html) eingeklagt. *Futurezone, Erich Moechel / gek.*

Quelle: http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=55969

**********************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1010 wien, wipplingerstrasze 23/20
kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
fax: ++43 (0222) 535-38-56
http://akin.mediaweb.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin