Kultur/Initiativen:
> Teures Quartier
Lange hatte es so ausgesehen, als gaebe es im Museumsquartier fuer
etliche Initiativen wie Public Netbase t0, Depot, basis wien und
Springerin keine Zukunft mehr. Der Grund dafuer: Es mangelte an
Konzepten, wie ein Verbleib nach der renovierungsbedingten
Delogierung im Fruehjahr 2001 gesichert werden koennte. Vor allem
aber fehlte die Bereitschaft der neuen oesterreichischen
Bundesregierung, als Mehrheitseigentuemer einen entsprechenden
politischen Willen zu bekunden und auch fuer eine kritische
Kulturarbeit im Museumsquartier die strukturellen Voraussetzungen
zu schaffen.
Kurz vor Weihnachten ist nun doch ein wenig Bewegung in die
erstarrte Situation geraten -- zumindest fuer das
Medienkulturzentrum Public Netbase: Die Museumsquartier
Errichtungs- und BetriebsgesmbH praesentierte ein Konzept fuer das
so genannte Quartier 21, das bei Ministerin Gehrer und dem
Aufsichtsrat Zustimmung gefunden hat und ab dem Jahr 2002 der
Gestaltung aller noch disponiblen Flaechen zugrunde liegen soll.
Zu den wichtigsten Details des Konzepts zaehlt sicherlich der
Umstand, dass Public Netbase t0 <196> neben den anderen so
genannten Drittnutzern -- ein Angebot erhalten wird, auf Grundlage
eines zweijaehrigen Mietvertrages ab Maerz 2002 im bisherigen
Umfang Raeume zu beziehen. In einem Quartier 21, das sich
begrifflich als eine ergaenzende Kategorie von zeitgenoessischen,
kritisch-diskursiven und unabhaengigen Nutzungsformen im
Museumsquartier versteht.
Damit wurde einer der Hauptforderungen der gesamten
Nutzerplattform Rechnung getragen, dass mit dem Quartier 21 keine
Struktur unter der Hoheitsverwaltung der Museumsquartier GesmbH
entstehen darf, die eine massive Einschraenkung der
institutionellen Selbstbestimmung zur Folge haette. Die spaete
Einsicht ist wohl auch ein Nachweis dafuer, dass die
Beharrlichkeit in der Kritik und die ausdauernden
Solidaritaetserklaerungen aus dem In- und Ausland ihre Wirkung
nicht verfehlten.
Jedoch gibt es im Kunststaatssekretariats noch immer keine
Anzeichen dafuer, die Schikane in der Foerderpolitik zu beenden.
Im Gegenteil: Nach Abschluss der Wirtschaftspruefung im
vergangenen Herbst wurde die Netzkultur-Institution zu Beginn des
Jahres 2001 erneut mit einem Konvolut von Fragen konfrontiert.
Diese nunmehr auch der Volksanwaltschaft vorgebrachte Verzoegerung
in der Entscheidung ueber den Foerderantrag 2000 bedeutet eine
existentielle Beeintraechtigung, die nicht zuletzt auch die
Vorhaben der Museumsquartiers GesmbH fuer das Quartier 21
nachhaltig gefaehrdet, solange kein Einlenken von
Kunststaatssekretaer Morak zu erwarten ist.
Die Frage nach der generellen Foerderzukunft ist alleine deshalb
von Bedeutung, weil im Quartier 21 nach dem aktuellen
Kenntnisstand Miet- und Betriebskosten vorgesehen sind (insgesamt
oeS 137,- pro Quadratmeter), die im Falle von Public Netbase t0
ein jaehrliches Ausmasz von knapp einer halben Million Schilling
erreichen wuerden. Die Festlegung solcher Mietbetraege ist fuer
kleinere Kulturinstitutionen vom Anspruch einer adaequaten
Handhabung weit entfernt.
*Public Netbase t0 Media~Space! Institut fuer Neue*
*Kulturtechnologien / bearb.*
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