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akin-Pressedienst.
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nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
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Aussendungszeitpunkt: 9. Januar 2001 - 14:53
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Nord-Sued:

> Clean Clothes News

Die Frauensolidaritaet organisiert am 8.3.2001, dem
Internationalen Frauentag, einen Aktionstag und Filmabend zur
Clean Clothes Kampagne in Wien. An diesem Tag werden
Aktionsstaende in groszen Wiener Einkaufsstraszen PassantInnen
ueber die miserablen Arbeitsbedingungen in der weltweiten
Bekleidungsindustrie informieren. 90% der Beschaeftigten in den
Weltmarktfabriken sind Frauen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren,
die zu einem Hungerlohn bis zu 70 Stunden pro Woche arbeiten. Die
miserablen Arbeitsbedingungen in den Nike-Zulieferbetrieben sind
bereits bekannt und sollen an diesem Tag auch dem
oesterreichischen Geschaeftsfuehrer dieses Konzerns noch einmal
eindringlich vorgefuehrt werden: Mit einer moeglichst groszen
Gruppe von AktivistInnen sollen ihm die gesammelten Karten der
Aktion und alle Unterschriften uebergeben werden. Eine Delegation
aus "Weltumspannend arbeiten" und dem OeGB Krems wird gemeinsam
mit der Frauensolidaritaet die Forderungen der Clean Clothes
Kampagne an den Geschaeftsfuehrer stellen. Gesucht sind noch
AktivistInnen, die diese Aktion unterstuetzen.

Unter dem Titel "Unsichtbare Arbeit sichtbar machen" wird am 21.3.
- ebenfalls von der Frauensolidaritaet - eine Veranstaltung
organisiert, die die Tendenzen zur Informalisierung der Arbeit in
der Bekleidungsindustrie und in anderen Dienstleistungsbranchen
aufzeigt. Untersucht werden parallele Entwicklungen wie das
zunehmende Subcontracting und die damit verbundene
Flexibilisierung der (Frauen-)Arbeit. Die Referentinnen aus den
verschiedenen Laendern des Suedens und Nordens sollen die Lebens-
und Arbeitssituationen von Frauen in diesem Kontext erfahrbar
machen. Naehere Informationen wird es ab Februar geben.
(Clean Clothes- Rundbrief Nr.7; Dez. 2000 / bearb.)

Kontakt: Frauensolidaritaet, Berggasse 7/3, 1090 Wien. e-mail:
fsoli@magnet.at

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Lektuere/Demokratie:

> Warum Ex-Haeftlinge vom Wahlrecht ausschlieszen?

Nicht nur Haeftlingen, sondern auch aus der Haft Entlassenen wird
in den sogenannten parlamentarischen Demokratien das Wahlrecht
genommen. Das ist eines der Themen der kommenden Ausgabe des
"Augustins".

Anlass ist die Praesidentschaftswahl 2000 in den USA. Die
Oeffentlichkeit entruestete sich ueber die Zaehlmaschinengroteske
in Florida. Doch niemand regte sich darueber auf, dass eine halbe
Million Buerger Floridas durch das Justizsystem von den Urnen
ferngehalten wurden, obgleich sie sich nicht mehr in
"Justizgewahrsam" befanden.

Alles in allem durften rund vier Millionen Amerikaner bei den
Praesidentschaftswahlen 2000 nicht mitwaehlen. In 14 Bundesstaaten
wird ehemaligen Haeftlingen sogar auf Lebenszeit die Teilnahme an
Wahlen verboten.

Da die Schwarzen zu den Haefn des Landes bevorzugten Zutritt haben
-- bei 7 Prozent der erwachsenen Bevoelkerung stellen sie 55
Prozent der Neuzugaenge --, sind sie auch die ersten, die ihr
Wahlrecht verlieren. Auch hier liegt Florida an der Spitze: 31
Prozent der afroamerikanischen Maenner werden dadurch der
Buergerrechte fuer unwuerdig erachtet.

Viele Menschen wissen nicht, dass auch in Oesterreich Ex-Gefangene
nach ihrer Haftentlassung weiterhin eine Zeitlang aus den
Buergerrechten ausgeschlossen sind. Der entsprechende Paragraph
lautet: "Vom Wahlrecht ist ausgeschlossen, wer durch ein
inlaendisches Gericht wegen einer oder mehrerer mit Vorsatz
begangener strafbarer Handlungen zu einer mehr als einjaehrigen
Freiheitsstrafe verurteilt worden ist. Der Ausschluss endet sechs
Monate, nachdem die Strafe vollstreckt ist..." (Augustin-Auss./bearb.)

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Schnorrbrief der Woche:

> Fuer Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit

ZARA hat das erste Jahr gut ueberstanden, die Beratungsstelle fuer
Zeugen und Opfer von Rassismus ist seit 12 Monaten personell besetzt
und verlaesslich an 4 Tagen der Woche fuer KlientInnen da. Dies ist
den SpenderInnen und Vereinsmitgliedern zu verdanken. Der Verein
bietet Schulungsmodule fuer Bildungs- und andere Einrichtungen an und
erstellt den Rassismus Report 2000, in dem saemtliche
bekanntgewordenen rassistischen Uebergriffe aufgearbeitet und
publiziert werden. Dieser Report wird kostenlos an Interessierte
ausgegeben, daher musz der Verein um Geld schnorren:

ZARA - Verein fuer Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit A-1071 Wien,
Postfach 220, Tel. 524 99 00-12; zara_vienna@t0.or.at,
http://zara-vienna.t0.or.at; Konto: 615 522 79003. BLZ 19200 SKWB
Schoellerbank

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> Postfaecher zu teuer

Nicht nur die Zustellung von Zeitungen wird im Zuge der
Privatisierung der Post zum Luxus, sondern auch die
Postfachgebuehren. Fuer Private sind die Gebuehren von oeS 10,-
auf auf 300.-pro Monat geschnellt. Etliche kleine Initiativen
haben daher ihre Postfaecher aufgeloest. Mitgeteilt haben uns eine
Aenderung bislang die Antifaschistische Offensive Wels und die
Oekoli. Die neuen Adressen: Antifa Offensive Wels, Spitalhof 3,
4600 Wels und Oekologische Linke, Schottengasse 3a/1/4/59, 1010
Wien

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'akin - aktuelle informationen'
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kontakt: bernhard redl
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(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
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