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Aussendungszeitpunkt: 14.11.2000; 16:00
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Aktionen:

> Schweine im Keller

Wir sitzen im noblen Mueller-Beisl in der Seilerstaette und
stossen auf Susis Geburtstag an. Es ist zwar nicht billig da, aber
was soll's, Susi ist uns das noch allemal wert. Blumen stehen am
Tisch, Ansprachen werden gehalten, Susi wird von Fachfrauen Glueck
im Berufsleben und Pech in der Liebe vorausgesagt - was Susi
locker nimmt.

Hin und wieder ist ein Gang in den Keller zu den Toiletten
faellig. Man stoert da ein biszerl - hat man das Gefuehl. Der
Keller ist gerammelt voll, Leute, die sonst nur im Fernseher
sitzen, plaudern da miteinander. Und da ist auch Grasser, wie er
leibt und lebt. Schnell spricht sich im Parterre der hohe Gast im
tiefen Keller herum.

Gut, dasz wir schon die Schweine-Faschingsmasken besorgt haben.
Wie durch Zufall finden sich auch noch passende Flugis und leere
Sparschweine in einigen Rucksaecken. Es ist sagenhaft, was frau so
Tag fuer Tag mit sich rumschleppt.

Die Idee ist gut, der Zeitpunkt guenstig - der Aufbruch in den
Keller ein Gebot der Stunde. "NIX IM SPARSCHWEIN - HER MIT UNS`REM
GELD" hallt es die Kellerstiege runter. Zehn Schweine und etliche
Fotografen stoeren kurzfristig eine Veranstaltung, die von der
WIFO organisiert wurde. Der Flugi-Text wird verlesen, ein groszes
leeres Porzellanschwein wird unsanft auf den Boden geknallt.
Blitzlichter, wohin das Auge blickt. Und atemlose Stille. Grasser
grinst unentwegt vor sich hin - ob der die Schweine so lustig
findet?

Die Ueberraschung ist gelungen, Susis Geburtstag war ein voller
Erfolg. Gut haben wir das hingekriegt. Unser Rueckzug wird nicht
wirklich behindert. Blosz der Kellner musz sich ein biszerl
wichtigmachen und uns die Eingangstuer vor der Nase zusperren. Als
die Polizei anrueckt, sperrt er doch auf. Die gutgelaunte
Frauengruppe zieht ungehindert ab. Fuer den naechsten Geburtstag
werden wir uns ein anderes Lokal suchen muessen - das  Mueller-
Beisl ist zum abhaken. *Renate Saszmann*

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> Naerrisches in Linz

Am 11. 11. kurz vor dem traditionellen "Narrenwecken" am Linzer
Hauptplatz mischte sich eine Gruppe von etwa 30 Leuten unter die
ZuschauerInnen. Maskiert mit den Konterfeis der
Regierungsmitglieder stellten sie auf einem grossen Transparent
die Frage "Wer sind denn hier die NaerrInnen?". Die verkleideten
RegierungsgegnerInnen zitierten zu diesem Thema auf grossen
Sprechblasen aus Karton einige Regierungsmitglieder:
Justizminister Boehmdorfer: "Ich bin ein fanatischer Anhaenger
der Pressefreiheit"; Vizekanzlerin Riess-Passer: "Ich verbitte mir
die Unterstellung die FPOe hetze gegen Auslaender"; Bundeskanzler
Wolfgang Schuessel: "Der souveraene oesterreichische Staat war das
erste Opfer des Naziregimes." (Jerusalem Post, 09.11.2000);
"Niemand braucht sich vor dieser Regierung zu fuerchten."
(23.03.2000); Auszenministerin Ferrero-Waldner: "Wir sind sicher
die besseren Patrioten." (Format, 22. 05. 2000);
Bildungsministerin Gehrer: "Aber wahrscheinlich bin ich
konservativ." *Aussendungstext/bearb.*

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> Demo zur GOeD

Das Lehrpersonal von 16 Wiener AHS + BHS - zum Teil die gesamte
Diensstelle, z.T. Delegationen - gingen am Dienstag, 7.11. zur
Gewerkschaft oeffentlicher Dienst, um Auskunft ueber den Stand der
Verhandlungen und geplante, in Basisabstimmungen ja beschlossene
Kampfmasznahmen gegen die "Sparaktionen" zu verlangen. Diese
Aktion geht auf einstimmige Beschluesse ganzer Dienststellen
zurueck. Bei der Kundgebung vor der GOeD-Zentrale waren ca. 150
LehrerInnen und 8 Medienvertreter anwesend. Nach ca. einer halben
Stunde Trommeln und Weckerlaeuten, Kanonsingen und vergeblichem
Einlassbegehren - weder GOeD-Chef Fritz Neugebauer noch ein
anderer Spitzenvertreter liesz sich blicken - wurde den
verschreckten GOeD-Tuerstehern Petitionen der einzelnen Schulen
ueberreicht. Die Veranstaltung wurde im nahen Schottenkeller mit
ca. 60 Interessierten fortgesetzt. *MUND/Standard/akin*
 
 
 

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