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Aussendungszeitpunkt: 26.9.2000; 21:00
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Kommentar:

> Das "Link zum Terror"

Wie sagte Madeleine Petrovic neulich im Fernsehen so treffend:
"Was taeten die Regierungsparteien blosz, wenn sie das Tatblatt
nicht haetten..." Da hatten sie sie wieder einmal ausgegraben, die
Verbindung zwischen den biedern Gruenen und dem boesen, boesen
Tatblatt. Und da fand sich auch noch eine dokumentierte
Anschlagserklaerung. Jemand hatte ein paar Meter Leinwand, die das
Zelt der Raiffeisenbank vor der Universitaet Wien dargestellt
hatten, abgefackelt und dies damit oeffentlich begruendet, dasz
das Kapital nunmal nichts auf der Uni verloren habe. Der
oekonomische Schaden fuer die ja nicht gerade am Hungertuch
nagenden Raiffeisenbanker war minimal, Personen kamen nicht zu
Schaden. Jeder Polizeipruegel tut mehr weh und jeder neu
eingestellte Polizist kostet mehr Geld.

Das TATblatt hatte sich ja auch gar nicht mal mit der Aktion
solidarisch erklaert, sondern die Sache ausdruecklich nur
dokumentiert. Wenn man der APA den entsprechenden Tarif zahlt,
geht das genauso ueber deren Originaltextservice -- mit dem
Vermerk "Originaltext unter ausschliesslicher inhaltlicher
Verantwortung des Aussenders". Und keiner schreit: "Die boese
APA!"

Und das Beste daran: Die Gruenen hatten gar kein Link zum Tatblatt
auf ihrer "Regierungsmonitoring"-Site (http://www.gruene.at, Link
"Watch out!") eingerichtet. Dort war lediglich das Service mit dem
Titel "Der letzte Widerschrei" eingebaut. Dieser Dienst
(nachzuschlagen ueber http://www.popo.at) zeigt einfach nur an,
welche Widerstands-Sites innerhalb der letzten Tage aktualisiert
wurden. Nachdem man beim TATblatt diesbezueglich sehr fleiszig
ist, scheint deren Link im "Widerschrei" fast immer auf -- die
einzige Moeglichkeit, dieses Link zu verhindern, waere, die die
Gruenen daher hatten, war den gesamten Aktualisierungsdienst
abzubestellen. Was ich ihnen zwar zugetraut haette, was sie aber
loeblicherweise bis dato unterlassen haben.

Aber zuletzt wird dennoch daraus das G'schichtl, dasz die Gruenen
terroristische Anschlaege unterstuetzten. Dasz die
Regierungsparteien derlei vermelden, ist nun wirklich nicht
verwunderlich und bei der Stumpfsinnigkeit oesterreichischer
Parteiendispute nicht mal besonders empoerend. Dasz aber die
Interviewer und Kommentatoren diesbezueglich so voellig aussetzen
-- das musz man schon deutlich negativ vermerken.
_
Ce
 
 

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