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Aussendungszeitpunkt: 20.6.2000; 21:30
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Alltagsgeschichten:

> "Wir kontrollieren auch Tuerken"

Gerade jetzt, wo Oesterreich unter internationaler Beobachtung
steht, gibt es kein gutes Bild ab, dasz es am 16.6 wohl schon
wieder zu einem polizeilichen Uebergriff auf einen
Schwarzafrikaner gekommen ist. Unser Klient schilderte uns
folgenden Vorfall:

Nichts ahnend steigt Victor O. an der Haltestelle Eichenstrasze
aus der Straszenbahn Nummer 6 aus, als ihn ein Polizeibeamter ohne
erkennbaren Grund aufhaelt und ihn kommentarlos auffordert, mit
ihm zu kommen. Auf die berechtigte Frage, was denn das Problem
sei, dreht ihm der Polizist den Arm auf den Ruecken. So schleppt
er ihn aufs nahegelegene Wachzimmer in der Siebenbrunnenfeldg.

Dort stoeszt ihn der Polizist mit einem Schlag gegen den Burstkorb
in das Wachzimmer und wuerzt die Gewaltanwendung mit verbaler
Gewalt: "Scheisz Neger". Victor bekommt einen Schlag ins Gesicht.
Er wird durchsucht. Seine Sachen werden ihm abgenommen. Er darf
nicht telefonieren.

Zu guter Letzt wird er wieder aus der Wachstube hinausgestoszen,
jedoch ohne seine Geldtasche.

Man versteht nicht, wie er bei alledem ruhig bleiben kann, doch es
gelingt ihm. Als er nach einer Stunde mit seiner (weiszen) Frau
zurueckkommt, fehlt vom mutmaszlichen Taeter jede Spur; die
anderen PolizistInnen, die bei diesem Vorfall auch anwesend waren,
wissen jetzt von nichts und versichern treuherzig: "Wir sind nicht
rassistisch -- wir kontrollieren auch Tuerken!" (Seine Geldtasche
hat er uebrigens zurueckbekommen und nichts hat gefehlt.)

*Assoziation for Human Rights and Democracy in Africa*
*ahda@chello.at*



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