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USA/Paedagogik/Kommentar:

> Petzen gegen Gewalt

"WAVE" nennt sich eine US-amerikanische Initiative zur Eindaemmung der
Gewalt an den Schulen im Bundesstaat North Carolina. Die Abkuerzung
steht fuer "Ueberall Arbeiten gegen Gewalt" ("Working Against Violence
Everywhere"). Die Initiative, die in Zusammenarbeit mit der dortige
State University begruendet wurde, bietet eine Anlaufstelle, um
Gefaehrdungen durch Gewalt zu melden und gibt Ratschlaege, wie man
Gewalt vermeiden kann. Darin ist viel die Rede von Konfliktloesung,
Respekt vor anderen und Verantwortlichkeit. Im Detail laufen diese
Ratschlaege aber weniger auf die Akzeptanz miszliebiger Kollegen
hinaus, sondern auf Vernaderei.

Man raet den Schuelern, auf "fruehe Warnsignale" von anderen zu
achten. Die Liste der Signale ist recht ausfuehrlich: Neben solchen
durchaus verstaendlichen wie "illegaler Besitz oder Gebrauch von
Feuerwaffen" oder "schlaegt andere und schikaniert sie" stehen auch
"drueckt Gewalt in Schrift oder Bildern aus" oder gar "regt sich
leicht ueber Kleinigkeiten auf". Solche Signale solle man, so man ein
verantwortungsbewuszte Schueler waere, beispielsweise den Eltern,
Schulaufsehern oder auch der Polizei melden.

Sicher, es ist ein Problem, wenn man aus falsch verstandener
Kamaraderie oder Angst sich nicht gegen Gewalttaeter zu Wehr setzt.
Diese Art Ratschlaege aber sind in einem Klima der Angst vor den nicht
seltenen Gewaltakten an US-Schulen ein probates Mittel, irgendwie
auffaellig gewordene Menschen zu brandmarken und auszusondern.

Ob das allerdings eine Gesellschaft friedfertiger macht, ist eine
andere Frage. Bernhard Redl


Quelle: http://www.waveamerica.com


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