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Aussendezeitpunkt: Di, 28.03.00, 14:26 *
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USA/Prozesse:

> Leonard Peltier bald begnadigt?

Im Juni 1975 wurde Leonard Peltier nach einer Schieszerei auf der
Pine Ridge Reservation der Oglala Lakota in Sued Dakota der Morde
an zwei FBI-Agenten beschuldigt. Im April 1977 wurde er deswegen
zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt, obwohl US-Staatsanwaelte
mehrmals zugeben muszten, dasz sie "nicht wissen, wer die Agenten
toetete". Da er zu der Tatzeit anwesend war, waere Leonard der
Beihilfe und Unterstuetzung schuldig, weshalb er bereits mehr als
24 Jahre im Gefaengnis verbringt und um seine Freiheit kaempfen
musz.

Mittlerweile hat er alle juristische Moeglichkeiten ausgeschoepft.
Ihm bleiben nur zwei Wege freizukommen: Bewaehrung durch die
Bewaehrungsbehoerde oder Begnadigung durch den Praesidenten. Nach
einer Interims-Bewaehrungsanhoerungspruefung in Dezember 1995
lehnte es die Kommission fuer Strafaussetzung im Maerz 1996 ab,
Leonard auf Bewaehrung freizulassen - und dies, obwohl der
Kommission bekannt war, dasz die Staatsanwaltschaft das Fehlen von
Beweisen einer persoenlichen Beteiligung Leonards am Mord der zwei
FBI-Agenten zugegeben hatte. Begruendet wurde die Ablehnung u.a.
auch durch Leonards "offensichtliche Entscheidung, die
Verantwortung fuer die Tat nicht zu uebernehmen."

1993 hatte Leonard bereits ein Gnadengesuch an Praesident Clinton
eingereicht. Obwohl sich das europaeische Parlament, die
italienische und belgische Regierung, Amnesty International,
Parlamentarier, Nobelpreistraeger und Millionen anderer Menschen
fuer Leonards Begnadigung eingesetzt hatten, wurde von Clinton bis
zum heutigen Tag keine Entscheidung getroffen. Am 12. Juni 2000
wird die Kommission fuer Strafaussetzung nochmals ueberpruefen, ob
Leonard freikommt. *Quelle: Kommunistische Aktion / bearb.*


Appellationsschreiben sind zu richten an:

Leonard Peltier Defense Committee, PO Box 583, Lawrence, KS 66044,
USA; oder an SPG, c/o B5, Brigittenstr. 5, 20359 Hamburg; und
Brief/eMails an Clinton an die angegebene Adresse LPDC - email:
lpdc@idir.net



Musterbrief:

To:
The United States Parole Commission
Dear Commissioners,

As a concerned citizen of this country, I am writing to express my full
support for parole for Mr. Leonard Peltier. Mr. Peltier is a Native
American leader who has now been incarcerated for some 24 years. He has
served far longer than most prisoners convicted of similar crimes, and his
conduct in prison has been excellent. I would be honored to receive him in
my own home when he is released.

I am particularly impressed with the many good deeds Mr. Peltier has
carried out during his many years behind bars. He has worked with medical
experts to improve health care delivery on the reservations, and has helped
to establish an entrepreneur program for talented Native youth. He was
instrumental in setting up a Native American scholarship program at New
York University, and helped start up a Native American newspaper in
Washington State. He has sponsored two children in rural El Salvador and
Guatemala, and runs annual clothing and toy drives for the people of Pine
Ridge Reservation, half way houses, and women's centers.

He has also played a key role in assisting other prisoners to display their
art work across country, in order to promote prisoner art programs and
increase prisoner self-confidence and esteem. This man has proven
himself to be a compassionate human being and a true leader.

I am especially concerned with Mr. Peltier1s deteriorating health. He is
now 55 years old, and suffers from a heart condition as well as diabetes.
He has lost most of the vision in one eye due to poor medical care. He
also has a jaw condition, which causes him constant pain and prevents him
>from moving his jaw or chewing his food.

Mayo Clinic specialist, Dr. Keller has offered free treatment in prison
facilities, but has been denied authorization to assist Mr. Peltier.
All of these humanitarian issues weigh in favor of parole.

Sincerely,

++++

(deutsche Übersetzung)

An: Die US-Kommission für Strafaussetzung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich schreibe Ihnen, um meine volle Unterstützung für die Bewährung von
Herrn Peltier auszudrücken. Herr Peltier ist ein Native American, der
seit 24 Jahren im Gefängnis ist. Herr Peltier hat eine viel länger
Haftstrafe als andere für ähnliche Straftaten verbüßt, und hat sich
während der vielen Jahren seiner Gefangenschaft vorbildlich benommen.
Es wäre mir eine Ehre ihn in meinen Haus zu empfangen nach seiner
Entlassung.

Ich bin besonders beeindruckt von den vielen guten Taten Herrn
Peltiers während der vielen Jahre seiner Verhaftung. Er arbeitete mit
medizinischen Fachkräften zusammen, um das Gesundheitswesen in
den Reservationen zu verbessern; half Pläne zur Förderung von begabten
indigenen Jugendlichen aufzustellen; war maßgeblich an einem
Stipendiumsprogramm für Native Americans an der Universität New Yorks
beteiligt; half eine Zeitung für Native Americans im Bundesstaat
Washington zu gründen. Er steht Pate für zwei Kinder aus ländlichen
Gebieten in El Salvador und Guatemala, organisiert Kleider- und
Spielzeugsammlungen für die Bewohner der Pine Ridge Reservation
und für Obdachlosen- und Frauenzentren.

Außerdem war er anderen Gefangenen bei der Ausstellung ihrer
Kunstwerke hilfreich, um Kunstprogramme für Gefangenen und ihre
Selbstachtung zu fördern. Dieser Mann has sich als wahrer Menschenfreund
und Vertreter seines Volkes erwiesen.

Ich bin besonders besorgt wegen des sich verschlechternden
Gesundheitszustandes von Herrn Peltier. Er ist mittlerweile 55 Jahre alt
und leidet nicht nur unter Herzbeschwerden und Diabetes, sondern er
hat auch fast die volle Sehkraft eines Auges aufgrund mangelnder
medizinischer Versorgung verloren. Er hat ein Kiefer-Leiden, so dass
Herr Peltier ständige Schmerzen hat und seinen Kiefer nicht mehr
bewegen und sein Essen nicht mehr kauen kann. Dr. Keller, ein Spezialist
der Mayo Klinik, hat eine kostenlose Behandlung angeboten, hat aber von
der Gefängnisbehörde keine Genehmigung erteilt bekommen.

Aus all diesen Gründen bitten wir Sie eindringlichst,
Herrn Leonard Peltier auf Bewährung freizulassen.

Mit freundlichen Grüßen


++++

Quelle:

Angehörigen Info Nr. 231 vom 18.3.2000
Redaktionsanschrift u. Bestellungen:
GNN-Verlag
Neuer Kamp 25
20359 HH
Tel.: (040)43188820 / Fax : (040) 43188821
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