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Aussendungszeitpunkt: 14.3.2000; 18:00
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> AUFRUF!
Wir bitten um Ihre Unterstützung!
Am 24. März 1999 haben die NATO- Staaten einen souveränen
Staat militärisch
angegriffen. Ohne Rücksicht auf die Vorgeschichte, die im
Allgemeinen
umstritten ist und in der zu verschiedenen Zeiten gleichermaßen
das
albanische und serbische Volk gelitten haben, war die NATO-Aggression
völkerrechtlich und staatsrechtlich grundsätzlich falsch und
unangebracht.
Hinsichtlich dessen, daß bis zum heutigen Tag albanische und
serbische
Völker nicht nur Opfer der unglücklichen Geschichte, sonder
auch Opfer der
arroganten Politik der Interessen der Großmächte waren, hatten
die
Rechtfertigungen für die kriegerische Intervention heuchlerische
Ausmaße
angenommen.
Im nachhinein hat sich deutlich gezeigt, daß es unklug war, auf
das Leiden
Vorort mit neuem Leid, Aggression und Zerstörung zu
reagieren. Wenn man den
seriösen Experten glauben darf, sind die Kriege nie dort
entstanden, wo sie
geführt werden und genau so war es auch bei diesem Krieg. Das
Resultat des
NATO-Angriffskrieges ist verheerend, und man ist unentwegt bemüht,
davon
abzulenken bzw. zu beschönigen. Der mutmaßliche
Kriegsverbrecher aber sitzt
noch fester in seiner Machtposition als zuvor, die ethnischen Säuberungen
haben nicht aufgehört und die NATO Truppen, KFOR steckt als
"Geisel" in
einer Falle, die von eigenen Politikern gestellt wurde. Eine
Hoffnung auf
baldige Lösung des Kosovo Problems konnte nicht annähernd
geschaffen werden.
Die Resolution 1244 des Weltsicherheitsrates wird täglich
verletzt und
Niemand weiß, ob im Sommer dieses Jahres eine Verlängerung des
Mandats statt
finden wird. Wie soll diese undurchschaubare Lage gelöst
werden? Mit
erneutem Völkerrechtsbruch, mit neuen "kohllateralen Schäden"
durch
NATO-Waffen und weiterem Leid?
Die Welt ist nach dem 24.März 1999 nicht mehr so als zuvor!
Durch das
Übergehen des Weltsicherheitsrates wurde ein rechtsfreier Raum
geschaffen
und internationales Recht de facto annulliert. Jeder Staat, der
entsprechend
militärisches Potential besitzt, kann in Zukunft, wenn dies den
Großmächten
zusagt, mit einer subjektiv erschaffenen moralischen Begründung,
einen Krieg beginnen. In der Geschichte gibt es eine Vielzahl
solcher
Verdrehungen, bei denen mit Hilfe von vorgehaltenen moralischen
Gründen
Kriege geführt wurden. Das gleiche beweist auch der zur Zeit geführte
unsinnige Krieg im Kaukasus.
Es gab keine rechtliche Grundlage für die NATO-Aggression.
Neben der Charta der Vereinten Nationen, die geltendes Recht für
alle
unterzeichnenden Staaten ist, wurde auch gegen das Grundgesetz
und das
Strafgesetzbuch verstoßen, obwohl darüber verschiedene
Meinungen existieren.
Im Rahmen der UNO hat sich Deutschland verpflichtet, die
Androhung und
Anwendung von Gewalt in den internationalen Beziehungen zu
unterlassen. In
Absatz 26 Grundgesetz und im § 80 Strafgesetzbuch wird die
Vorbereitung
eines Angriffskrieges, in den die Bundesrepublik Deutschland
verwickelt
werden soll, für illegal erklärt - unabhängig von den
sonstigen Umständen
eines solchen Krieges.
Und trotzdem waren am 24. März 1999 erstmalig seit dem Zweiten
Weltkrieg
Soldaten der Bundeswehr im Kriegseinsatz. Nach monatelangen
Drohungen der
NATO war die Bundesrepublik Deutschland tatsächlich an einem
Angriffskrieg
gegen einen souveränen Mitgliedsstaat der UNO beteiligt, und
zwar ohne
Legitimation durch den Weltsicherheitsrat.
Das darf nie mehr geschehen!
Deshalb ist geplant, am Freitag, dem 24. März 2000 nach der
Geschäftsschluss
und möglicherweise auch in der Zukunft ein Zeichen zu setzen,
womit wir
unsere Entschlossenheit demonstrieren möchten, dass sich so
etwas nie
wiederholen darf.
Friedensengagierte Serben in der ganzen Welt und mehrere
nichtserbische
humanistische und pazifistische Organisationen planen eine
ANDACHT MIT
LICHTERKETTEN in allen Städten der Welt zu organisieren. Ein
entsprechender
Aufruf über das Internet hat bereits mehrmals den Erdball
umkreist.
Friedlich und schweigend, ohne Transparente, Parolen und Fahnen,
nur mit den
brennenden Kerzen in der Hand wollen wir mahnen und beschwören,
dass Krieg
nie mehr statt finden darf. Denn alle Kriege sind unsinnig und überflüssig
und es gab noch nie einen gerechten Krieg. Ein bescheidener
"TARGET"-
Sticker an der Brust sollte toleriert werden.
Was am 24. März 1999 passierte, darf nie in Vergessenheit
geraten.
Wir appellieren für Solidarität und bitten um Unterstützung.
Gehen wir zusammen auf die Strassen und manifestieren wir unseren
Wunsch
nach friedlichen Lösungen der Konflikte!
Bitte, reichen Sie diesen Aufruf an gleichgesinnte Personen und
Organisationen weiter!
Ändern Sie oder Ergänzen Sie bitte, mit Fakten und Wünschen,
wofür Sie
stehen!
Vielen Dank
Mit besten Wünschen und freundlichen Grüssen
*N. Domic, alias Kaktus*
Info Oesterreich: kaktus@red-kaktus.de
USA: International Action Center, 39 West 14th Street, Room 206,
New York, NY
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*****OT Ende**********************************
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