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Aussendezeitpunkt: Di, 18.01.00, 16:16 *
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BRD:

> Haeftlinge in Hamburg im Todesfasten

Am 30.11.99 wurde Ilhan Yelkuvan durch das OLG Hamburg wegen des
angeblichen Mordes an Erol K., eines Mitglieder der faschistischen
Grauen Woelfe, in einem Indizienprozess zu lebenslanger Haft
verurteilt. Von Anfang an versuchte man Ilhan Yelkuvan mit dem Angebot
zu koedern, dass, wenn er den Mord zugaebe, er nur mit 15 Jahren Haft
zu rechnen habe, ihm sonst aber lebenslang drohte. Um das Konstrukt,
dessen Schwaeche mit der angebotenen Haftverkuerzung indirekt
zugegeben wurde, nicht zusammenbrechen zu lassen, wurden
Entlastungszeugen gleich gar nicht zugelassen (detaillierte
Informationen unter: www.ozgurlu.org und www.muecadele.partisan.net).

Waehrend des Prozesses wurde Ilhan in Isolation gehalten, die auch
nach Ende des Prozesses nicht aufgehoben wurde. Dazu der 3. Strafsenat
des OLG Hamburg: "Yelkuvan wuerde im normalen Vollzug mit groszer
Wahrscheinlichkeit versuchen, seine im UHA Hamburg befindlichen
Landsleute fuer die Ansichten der DHKP-C zu gewinnen."

Laut seinem Anwalt sehen die verhaengten Masznahmen folgendermaszen
aus: Er befindet sich in einer Zelle, die einschlieszlich des winzigen
Fensters vollkommen weisz gestrichen ist. Seine Zelle wird
regelmaeszig durchsucht und persoenliche Gegenstaende beschlagnahmt
und/oder zerstoert. Sportliche Betaetigung ist verboten. Hofgang wird
ihm nur alleine, wenn keiner sonst da ist und um 4 bis 5 Uhr Morgens
gewaehrt. Politische Zeitschriften und Zeitungen werden ihm nicht
ausgehaendigt. Das Besuchsrecht ist drastisch eingeschraenkt.

Seit 30.11.99 befindet sich Ilhan im Hungerstreik gegen diese
unmenschlichen und illegalen Haftbedingungen. Am 13. Jaenner, also dem
45 Tag des Hungerstreiks, hat er das "Todesfasten" -- eine
verschaerfte Form des Hungerstreiks -- begonnen, dem sich zumindestens
ein weiterer Gefangener aus der DHKP-C in Deutschland mit Namen
Erdogan Cakir angeschlossen hat. Dessen Gesundheitszustand wird als
ziemlich kritisch beschrieben. Seit vorgestern, Sonntag, wird er im
Spital zwangsernaehrt.

Gestern und heute fanden Protestkundgebungen auch in Oesterreich
statt. *RKL, Komak/bearb.*


Protestfaxe werden erbeten an: Bundeskanzler Gehart Schroeder, Fax:
(+49) 30 40001818; Bundesminister des Innern Otto Schily, Fax: (+49)
18 886812926; Bundesministerin der Justiz Prof.Dr. Herta Daubler-
Gmelin, Fax: (+49) 30 20 25-95 25; 3.Strafsenat des Hanseatischen OLG
HH: Fax: (+49) 40 428 433 555; JVA Aachen (wg. Erdogan Cakir): Fax:
(+49) 241 917 32 73. Solibriefe an: Ilhan Yelkuvan, JVA Hamburg,
Holstenglacis 3 - 5, D-20355 Hamburg; Erdogan Cakir, JVA Postfach
500142, Buchnr. 48990, D-52085 Aachen. Kopien bitte an: Prozeszgruppe
zu den DHKP-C-Prozessen, Postfach 3570 - 67623 Kaiserslautern; tel:
+49 (0) 173/946 70 78 or +49 (0) 172/466 03 81, Fax: 0631/45722 , e-
mail: kisk@gmx.de


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