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Aussendezeitpunkt: Di, 30.11.99, 21:55 *
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China-Debatte:

> Der Krampf mit der selektiven Wahrnehmung

Zu "China, Menschenrechte und die KPOe" von Stefan Jindra
(akin 32/99; akin-pd 23.11.99)


Lieber Stefan! Wie Du selbst weiszt, ist die KPOe von heute nicht
die der vergangenen Jahrzehnte und ich denke, dasz - auch fuer
Dich wahrnehmbar - Du nicht der Einzige warst, der bei der
Veranstaltung ueber manches, das gesagt wurde, befremdet war.
Auszerdem sind nicht alle DiskutantInnen im 7stern KPOe-
Mitglieder, auch wenn ihre Beitraege gut ins eigene (Vorurteils-
)Bild passen.

Zu Deiner eingeforderten Diskussion ueber Menschenrechte hat es
ein paar sehr ausfuehrliche und klare Statements von KPOe-
VertreterInnen gegeben. Gegen die Todesstrafe, die in China noch
immer existiert, tritt die die KPOe selbstverstaendlich genauso
auf, wie gegen diese menschenrechtswidrige Strafjustiz in den USA
und allen anderen Laendern. Auch zu den Ereignissen am Platz des
Himmlischen Friedens 1989 hat die KPOe bereits damals klar und
verurteilend Stellung genommen.

Dasz Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme in China mit dem AMS
in Oesterreich verglichen werden, hat mich bei der Veranstaltung
tatsaechlich irritiert. China ist ein aeuszerst rueckstaendiges
und unterentwickeltes Land, mit einer hohen Analphabetenrate und
viel zu wenig ausgebildeten Arbeitskraeften. Ist es tatsaechlich
so laecherlich, dasz jetzt versucht wird, jenen, die keinen
Arbeitsplatz haben, eine entsprechende Aus- und Weiterbildung zu
ermoeglichen? Ich zumindest weisz zuwenig darueber. Aber in einem
bin ich mir sicher: es wird in China nicht das Geld vorhanden
sein, die absurdesten Kurse zu organisieren, mit denen "die
Geschulten" sehr oft nichts anfangen koennen und zu denen
Arbeitslose zwangsverpflichtet werden, nur um die
Arbeitslosenstatistik zu beschoenigen. Das ist dem AMS in
Oesterreich, im 9.reichsten Land der Welt und anderen
Industriestaaten vorbehalten. *Waltraud Stiefsohn, KPOe Wien*


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