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Aussendezeitpunkt: Di, 28.09.99, 14:38
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Wahlkraempfe:
> Wir Unregierbaren
Ein Gespenst geht um in Oesterreich, das Gespenst der
Unregierbarkeit. Viktor Klima meint im Notfall auch ein
Minderheitskabinett bilden zu wollen. Was heiszt das? Das heiszt,
dasz die Regierung keine stabile Mehrheit im Parlament mehr
besitzt. Es koennte bedeuten, dasz Beschluesse des Ministerrats
nicht mehr einfach durch das Parlament abgesegnet werden. Die
Debatten im Plenarsaal waeren in Zukunft vielleicht mehr als nur
Spiegelgefechte. Vielleicht haette das sogar zur Folge, dasz sich
die Abgeordneten wirklich mit den Gesetzen beschaeftigen mueszten,
bevor sie ihre Zustimmung geben. Untersuchungsausschuesse
koennten
gegen den Willen der Regierung eingesetzt werden und
Misztrauensantraege gegen Minister vom Plenum beschlossen. Eine
Katastrophe, der Staat ist in Gefahr!
Faellt da niemandem was auf? Unsere Hohen Herren fuerchten sich
vor verfassungsgemaeszen Zustaenden im Hohen Haus. Ein Parlament,
dasz seine legislative Funktion genauso erfuellen wuerde wie
seine
Aufgaben als Kontrollinstanz der Exekutive, ist die Horrorvision
der Machtpolitiker. Diese Hohen Herren schaffen es sogar, den
Regierten zu vermitteln, dasz die weitere Handlungsunfaehigkeit
der von ihnen gewaehlten Volksvertretung das Allerwichtigste an
einer Demokratie sei.
So funktioniert sie, die buergerliche Demokratie. Und das alles
bleibt in der Oeffentlichkeit unwidersprochen. Denn dies ist eine
der hiesigen Tragoedien: Hierzulande faellt nicht einmal dem
Bildungsbuergertum mehr auf, wie feudal in der Republik gedacht
wird.
*Bernhard Redl*
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