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24.9.99, 2:20
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Moderne Zeiten:
> Warnung als Lockmittel
Standardisierte Internet-Filter erweisen sich als wenig
zielfuehrend
Die groszangelegten Plaene der EU-Politik, zur "Bekaempfung
schaedlicher und illegaler Inhalte im Internet"
Filtersysteme zur
Blockierung derselben einzusetzen, stehen vor dem Scheitern.
Das Filtervorhaben sei bestenfalls eine nette
Beschaeftigungspolitik, aber de facto sei das Projekt PICS
(Platform for Internet Content Selection) bereits tot. Auch der
Begriff "reine Geldverbrennung" war von maszgeblichen
Experten,
die nicht genannt werden wollen, am Bertelsmann Multimedia
Kongress zu hoeren.
Die Gruende dafuer sind weniger technischer, als vielmehr
inhaltlicher Natur. Es handelt sich bei PICS um eine
standardisierte Sprache, die in Kombination mit Rating-Systemen
(Einstufungssystem wie etwa das US-Projekt RSAC) und
Blockierprogrammen (wie Cyber Patrol), jugendliche Surfer vor der
Begegnung mit "schaedlichen Inhalten" bewahren sollen.
Ist schon die rein technische Blockade von Websites mit "illegalen
oder schaedlichen Inhalten" aeuszerst problematisch, da sie
relativ einfach zu umgehen ist, so stellte sich in den zwei
Entwicklungsjahren des Projekts PICS heraus, dass die wahren
Schwierigkeiten erst mit dem sogenannten "Content Rating"
(Inhaltseinstufung) fuer den Jugendschutz beginnen.
Was bei Film und TV noch relativ einfach ist, erwies sich anhand
der Diversitaet der Inhalte im Netz als schlichtweg unmoeglich.
Von den fuenf Kategorien etwa des US-Projektes RSAC, mit denen
PICS und dann die Filterprogramme arbeiten sollten, zeigen sich
nur zwei als praktikabel: Naemlich das Null-Rating fuer "absolut
jugendfreie" Inhalte, also reine Kinder-Sites, und das
oberste
Label: "harte Pornographie." Gerade das erhielt von
Seiten der
Porno-Industrie regen Zulauf, zumal dieses Rating umgekehrt
gewissermaszen als "Qualitaetssiegel" funktioniert.
Auf die Frage, wofuer sich PICS in Kombination mit existierenden
Labels beim gegenwaertigen Stand der Entwicklung am besten eignen
wuerde, erhaelt man von mit dem Projekt vertrauten Experten die
Antwort: Als Suchmechanismus fuer Pornosites im Internet. Ein
weiterer Nebeneffekt hat sich in den USA fuer die etablierte
Internet-Porno-Industrie bereits eingestellt. Durch den Zwang zur
Alterskontrolle und den damit verbundenen technisch-finanziellen
Aufwand hat sich der Eintrittspreis fuer neue Mitbewerber in den
stetig wachsenden Markt spuerbar erhoeht. *futurezone/quintessenz/bearb.*
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