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Aussendezeitpunkt: Di, 07.09.99, 16:46 *
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Wahl-Kampf/Der Polizei ist fad...:

> Verhaftung bei SPOe-Veranstaltung

Am "Festival des politischen Liedes", in Weissenbach am Attersee,
das vom "Kulturverein Willy" organisiert wurde, kam es im Zuge
einer Auseinandersetzung am Samstag, den 21.8.99 zur Verhaftung
eines politischen Aktivisten.

Denn obwohl nicht als Parteiveranstaltung angekuendigt, stellte
sich das "Festival" laut Augenzeugen als sozialdemokratische
Wahlkampfveranstaltung heraus. Ein Aktivist montierte deswegen das
SPOe-Transparent ab, das von manche TeilnehmerInnen als
Provokation empfunden wurde. Diese Aktion wurde vom Publikum
interessiert betrachtet, eine sachliche Auseinandersetzung wurde
von den VeranstalterInnen sogleich unterbrochen und verhindert.
Statt dessen fuehlten sich die VeranstalterInnen veranlaszt, unter
dem Vorwand einer angeblich vom Aktivisten verursachten
Sachbeschaedigung, die Polizei einzuschalten. Diese pruegelte vor
ZeugInnen auf den Aktivisten ein, wobei die
Verhaeltnissmaessigkeit der Mittel in keinem Fall gegeben war,
zudem der Aktivist sich nicht einmal wehrte. Der Festgenommene
wurde, nachdem sein T-Shirt und seine Hose zerrissen waren,
halbnackt ueber Schotter und Asphalt gezogen. Auf dem Weg zum
Dienstwagen wurde er zudem mit Hals und Kopf gegen einen
Laternenmasten geschmissen, wo ihm dann auch Handschellen angelegt
wurden. Die ganze Zeit ueber wurde er verpruegelt.

Der Festgenommene wurde an den Haaren ins Auto gezerrt, wo ihm
auch noch Handschellen an den Fuessen angelegt wurden. Als er im
Auto endlich dazukam, seinen Namen und sein Geburtsdatum zu
nennen, wozu er urspruenglich aufgefordert worden war, hiesz es:
"Das interessiert uns jetzt nicht mehr". Danach gingen die
Polizisten daran, die herumstehenden Schaulustigen mit einer
Taschenlampe und mit den Faeusten anzugreifen. Nach korrekter
Behandlung in der Wachstube, brachten sie den Festgenommenen zu
einem 25 Kilometer vom Veranstaltungsort entfernten Arzt und
liessen ihn dort frei. Da der Festgenommene kein Geld bei sich
trug und seine koerperliche Verfassung aufgrund der unmenschlichen
Behandlung durch die Exekutive angeschlagen war, war die
Rueckreise nur schwer zu bewerkstelligen. Fuer diese
Misshandlungen wurde der Festgenommene als Draufgabe, wie in
diesem Land ueblich, mit einer Anzeige wegen "Widerstand gegen die
Staatsgewalt" beehrt.

Weitere ZeugInnen, die die Misshandlungen durch die Polizei
beobachtet haben, werden gebeten, sich bitte bei der "Roten Hilfe
Wien", Stiftgasse 8, 1070 Wien zu melden. *Kommunistische Aktion/bearb.*




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