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Aussendezeitpunkt: Di, 07.09.99, 16:42 *
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BRD/Zwansarbeiter:
> "Lambsdorff ungeeignet"
Der Beauftragte der deutschen Bundesregierung fuer die
Verhandlungen zur Entschaedigung der Zwangsarbeiter und anderer
NS-Opfer, Otto Graf Lambsdorff steht schwer unter Beschusz.
Entgegen seinen Angabe ueber seine beginnende politischen
"Laeuterung" durch den Eindruck der Nuernberger
Kriegsverbrecherprozesse, habe sich Lambsdorff 1952 in seiner
Funktion als 1. Bezirksvorsitzender und Hauptgeschaeftsfuehrer in
Aachen und ab 1953 als Mitglied des Landesvorstandes der FDP in
Nordrhein-Westfalen in Wort und Tat zum politischen Helfershelfer
von Nazikriegsverbrechern gemacht. Diesen Vorwurf erhob Ende
August eine Gruppe ehemaliger KZ-Haeftlinge und des "Dachverband
der Kritischen Aktionaerinnen und Aktionaere".
Recherchen des Wuppertaler Historikers Stephan Stracke haetten
ergeben, dasz Lambsdorff in den fuenfziger Jahren als Vorsitzender
der FDP in Aachen und Nordrhein-Westfalen offen eine Amnestie fuer
Nazi-Kriegsverbrecher gefordert hatte und mit hollaendischen Nazi-
Kollaborateuren verkehrte.
Abgesehen davon waere Lambsdorff "als Vermittler zwischen den
Interessen der Zwangsarbeiter und der Industrie von von vornherein
ungeeignet" gewesen, so Henry Mathews vom Dachverband. "Als
langjaehriger Praesident der Deutschen Schutzvereinigung fuer
Wertpapierbesitz und als Aufsichtsratsmitglied deutscher Firmen
steht er seit jeher fuer die Interessen des Kapitals, nicht aber
fuer die Interessen von Arbeitnehmern, geschweige denn von
Zwangsarbeitern."
Seit dieser Pressekonferenz sind knapp 2 Wochen vergangen.
Lambsdorff aeuszerte sich in der Zwischenzeit lediglich
dahingehend, dasz die Vorwuerfe des Nazihelfertums schlecht
recherchiert waeren. Eine Stellungnahme der Rotgruenen Regierung
waere laut dem Dachverband seither ueberhaupt ausgeblieben. (akin)
Quelle und Kontakt: Dachverband der Kritischen Aktionaerinnen und
Aktionaere, Schlackstrasse 16, 50737 Koeln, 0049/221-5995647, Fax
-5991024; www.kritischeaktionaere.de
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