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Aussendezeitpunkt: Di, 29.06.99, 15:12 *
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FPOe:
> Das Uebel wird immer ueblicher
Nachdem bereits die Wiener FPOe die Nigerianer per Inserat zu
Untermenschen gestempelt hatte, sind jetzt die Kranken und Behinderten
dran: Die Kaerntner FPOe schaltet nun laut der gruenen
Behindertensprecherin Haidlmayr ein Inserat, auf dem neben Bildern der
sportbetreibenden Politiker Haider und Reichhold zu lesen ist: "Denn
nur in einem gesunden Koerper wohnt ein gesunder Geist". Was wohl ein
neuer Hoehepunkt ist, denn diese altbekannte Falschdeutung des "Mens
sana in corpore sano" war eigentlich in der Zweiten Republik von
arrivierten Politikern bislang nicht mehr verwendet worden.
*Machtlos gegen politische Inserate?*
Der Oesterreichische Werberat hatte erst kuerzlich die FPOe-
Einschaltung "Machtlos gegen 1.000 Nigerianer" verurteilt: "Der
Oesterreichische Werberat ist der Meinung, dasz hier die
Diskriminierung einer Gruppe von Menschen in schamloser und nicht
akzeptabler Weise erfolgte", hiesz es in einem Schreiben an die Gruene
Klubobfrau Madeleine Petrovic, die sich wegen des Inserates an den
Werberat gewandt hatte. Insgesamt habe es 24 Beschwerden ueber das
Plakat gegeben.
Die Kampagne verstosze klar gegen zahlreiche Punkte im
Selbstbeschraenkungskodex des Oesterreichischen Werberates, heiszt es
in dem Schreiben. Dennoch koenne der Werberat "bedauerlicherweise
keine konkreten Schritte gegen diese Kampagne setzen", da er
ausschlieszlich fuer Wirtschaftswerbung zustaendig sei. Der Werberat
empfahl den Beschwerdefuehrern daher, sich direkt an die FPOe bzw. an
die Parlamentsdirektion zu wenden. Eine unabhaengige Institution, die
fuer politische Werbung zustaendig ist, gebe es in Oesterreich aus
demokratiepolitischen Gruenden nicht. Der Werberat ersuchte die
politischen Parteien aber, das Thema Werbung fuer politische Parteien
grundsaetzlich zu diskutieren. *akin*
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