**************************************************************************
akin-Pressedienst. *
Elektronische Teilwiedergabe der *
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. *
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der *
Papierausgabe veroeffentlichten sein. *
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. *
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der *
Verantwortung der VerfasserInnen. *
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt *
nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. *
**************************************************************************
Aussendezeitpunkt: Di, 15.06.99, 14:03 *
**************************************************************************
Nach dem Balkankrieg:
> Wie die Geschichte wirklich war...
Was Revolutionaere gerne lesen
Entgegen den verleumderischen Medien im Westen musz die juengste
Geschichte Jugoslawiens fuer Unbelehrbare einmal richtig
dargestellt werden:
Ein weiser und antifaschistischer Fuehrer - Slobodan Milosevic -
lenkte ein friedliebendes und sorgsam die Interessen der
verschiedenen Ethnien bewahrendes Land. Alles war ruhig, die
Aecker brachten reiche Ertraege, die Industrie bluehte, da und
dort kam schon bescheidener Wohlstand auf - da kam dem
imperialistischen Westen die verbrecherische Idee, dieser Idylle
aus Ausbeutungsgruenden ein jaehes Ende zu bereiten. Mock und
Genscher wurden in Trab gesetzt und hetzten solange Slowenien,
Kroatien und schlieszlich sogar Bosnien-Herzegowina auf, bis sie
dem weisen Fuehrer und dem geliebten Vaterland Jugoslawien den
Ruecken zu kehren bereit waren.
Als der gute Hirte Slobodan diese Nachricht vernahm, fuhr er
sofort, von schlimmsten Ahnungen beseelt, in den Kosovo und bot
der albanischen Bevoelkerung haenderingend ein noch viel
umfassenderes Autonomiestatut als bisher an, was diese
hohnlaechelnd kalt ablehnten. Traurig fuhr Slobodan nach Belgrad
zurueck und verbat der jugoslawischen Armee mit ernstem Gesicht,
in Kroatien oder Bosnien auch nur den geringsten aggressiven
Schritt zu tun. Waehrenddessen schossen jedoch unerwarteterweise
die Kroaten ihre eigenen Staedte wie Dubrovnik zusammen, um dies
heimtueckisch den Serben anlasten zu koennen. Ebenso verfuhr die
bosnische Regierung - als ein Beispiel unter vielen - in
Srebrenica, wo sie befahl, die eigene, dort einheimische
moslemische Bevoelkerung zu massakrieren und in Massengraebern
unterzubringen. Auch dies sollte heimtueckisch natuerlich den
Serben zur Last gelegt werden. Slobodan wurde immer trauriger.
So gingen die Jahre ueber das friedliebende und doch so brutal
zerstueckelte Land - eine Teilrepublik nach der anderen hatte sich
herzlos und ohne jeglichen Grund verabschiedet. Slobodan teilte
schlieszlich sein letztes Hab und Gut mit seiner fest und
entschlossen an Sozialismus und Frieden glaubenden Bevoelkerung,
die allerdings ausschlieszlich von Staatsbestien umgeben waren. Da
reifte der wohl perfideste Plan des westlich-imperialistischen
Aasgeiers: Die westliche Marionettenarmee UCK ueberfiel auf Befehl
Washingtons Belgrad und schlieszlich ganz Serbien. Die Massaker
der albanischen ,Befreiungsarmee" in der serbischen Hauptstadt
kosteten Zig-tausenden Serben das Leben. Die Bevoelkerung wurde
aus den Haeusern getreten und geschlagen, die serbischen Frauen
und Maedchen vergewaltigt, die Maenner zusammengetrieben, in
Lagern verschleppt oder gleich ermordet. Ganz Serbien war auf der
Flucht. Der weise Fuehrer Slobodan verstand die Welt nicht mehr.
Gleichzeitig brachte es die UCK fertig, international den Anschein
zu erwecken, diese Verbrechen seien von den Serben begangen
worden, worauf nach der Blockade der UNO die NATO schlieszlich mit
ihren Bombenangriffen gegen Serbien begonnen hatte. Einziges Ziel
war die Errichtung der neoliberalen ,Neuen Weltordnung` in
Restjugoslawien. Nach 8 Wochen Bombardement der NATO akzeptierte
der weise Fuehrer schlieszlich die unmenschlichen, ungerechten und
aeuszerst kapitalistischen Forderungen des West-Blocks, obwohl ihn
seine eigene Bevoelkerung anflehte, noch weiter bombardiert werden
zu duerfen.
Der heldenhafte Widerstand Jugoslawiens hatte sich laut RKL so
selbstredend ausgezahlt, denn die Hoffnungen Serbiens und
Milosevic's koennen sich nun auf einen weiteren weisen Fuehrer
stuetzen - Boris Jelzin. Logischerweise musz sich auch daraus die
von der Internationalen Leninistischen Stroemung ausgearbeitete
praezise Analyse ergeben, dasz sich viele ,mit pietistischen
Phrasen und einem kleinmuetigen, niedertraechtigen Humanismus
paepstlicher Art dem Lager des Imperialismus` angeschlossen
haetten.
Die Seele ist ein weites Land, und wenn sie nicht gestorben sind,
dann hoeren wir auch in Zukunft, wie die Geschichte wirklich war.
*Fritz Pletzl*
*************************************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1010 wien, wipplingerstrasze 23/20
kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
fax: ++43 (0222) 535-38-56
redaktion.akin@signale.comlink.apc.org
http://akin.mediaweb.at
pgp-key (2.6.2i) auf anfrage
Konto: 223-102-976/00, Bank Austria
BLZ 12000, Verwendungszweck: akin