akin / aktuelle informationenPressedienst akin vom 10-01-1998
 
 



akin-Pressedienst.Elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten seinn. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.



Polizei/Solidaritaet/Medien:

> Rechtshilfe sucht ZeugInnen

Betrifft: Vorfaelle nach der EU-Gipfel-Demo am 12.12.1998

Es werden dringend ZeugInnen der Vorfaelle mit der Polizei am 12.
Dezember 1998 in der U-Bahn-Station Stephansplatz im Rahmen der nicht
genehmigten Demonstration nach der offiziellen EU-Gipfel-Demo gesucht.

Alle Beobachtungen sind von grosser Wichtigkeit (die Verhaftungen, das
Festhalten der Personen, allgemeines Vorgehen der Polizei, Anzahl der
PolizistInnen, mehrmalige Feststellung der Identitaet der
festgehaltenen Personen, Anfertigung von Fotos und Videofilmen durch
die Polizei etc.).

Es wird noch ueber eine moegliche Beschwerde vor dem unabhaengigen
Verwaltungssenat o.ae. diskutiert, es gaebe dafuer mehrere
Ansatzpunkte, nur muessen diese durch ZeugInnenaussagen auch bewiesen
werden.

Kontakt: Tel.: 1-64 15 999 (Di + Fr 15-19 Uhr oder Anrufbeantworter,
bitte Namen und Telefonnr. hinterlassen), e-mail: raw@swi.ml.org
                                        *Aussendung der Rechtshilfe*
 

>Oranges Schweigen

In Zusammenhang mit der Anti-EU-Demo kam es auch zu einem neuen
Konflikt um Radio Orange. Beim nichtkommerziellen Wiener Sender hatte
an diesem Samstagabend der Polizeiuebergriffe eine Vertreterin der
Rechtshilfe angerufen, um eine kurze Nachricht ueber den Aether zu
schicken, in der auf die Vorfaelle hingewiesen werden sollte. Doch der
zustaendige Programmmacher wollte diese Nachricht nicht uebermitteln,
da ihn -- so wird seine Stellungnahme kolportiert -- Politik nicht
interessiere. Er wolle sein Musikprogamm nicht stoeren lassen. Was
verstaendlicherweise heftige Empoerung unter den beteiligten Linken
hervorrief.

Daraufhin entspann sich unter anderem im Computernetzwerk Blackbox
eine heftige Diskussion. Von anderen Radioleuten wurden den Kritikern
entgegengehalten, dasz in Radio Orange nach geltendem Statut jede
Radiogruppe allein fuer ihr Programm verantwortlich sei und sich von
anderen Gruppen nichts dreinreden lassen mueszte.

Hintergrund dieser Debatte ist der schon laenger schwelende Konflikt
beim Sender ueber die mangelnde Nachrichtenredaktion. Diese hatte in
ihrem Konzept auch solche "Breaking News" vorgesehen, um dringende
Meldungen wie eben zum Beispiel spontane Solidemo-Aufrufe aktuell
verbreiten zu koennen. Nachdem diese Gruppe von der Sendeleitung zu
einer woechentlichen Informationssendung zurechtgestutzt worden war,
entfiel auch diese Berechtigung zu solchen Unterbrechernachrichten.
                                                             *br*



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last update:  10-01-1998  by: Horst.JENS@bigfoot.com (html-Konvertierung)