**************************************************************************
akin-Pressedienst. *
Elektronische Teilwiedergabe der *
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. *
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den in der *
Papierausgabe veroeffentlichten sein. *
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. *
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der *
Verantwortung der VerfasserInnen. *
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt *
nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. *
**************************************************************************
Aussendezeitpunkt: Di, 11.05.99, 17:15 *
**************************************************************************

Aktion:

> Mauthausener Praesentierpodium fuer die Regierung

Heuer jaehrte sich zum 54. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers
Mauthausen. Aus diesem Anlasz reisten auch etwa 250 JugoslawInnen zur
Gedenkfeier, 58 Jahre nach dem faschistischen Ueberfall auf ihr Land.
Nach der Kranzniederlegung, an der auch die RKL teilnahm, marschierten
die JugoslawInnen gemeinsam mit allen anderen in das Lager ein,
warteten aber nicht die offizielle Ansprache der Regierung ab - was
sich als richtig erwiesen hatte.

Frauenministerin Prammer - Schloegl hatte die Rede aus bekannten
Gruenden abgesagt - verglich in ihrer Rede den Holocaust der Nazis mit
den sogenannten ethnischen Saeuberungen in Jugoslawien. Das wollten
und konnten wir uns nicht gefallen lassen, deshalb skandierten wir die
Forderung "Stoppt den Krieg" lautstark und verlieszen demonstrativ die
Veranstaltung - nachdem Prammer ein wenig gestockt hatte in ihrem
unermuedlichen Vergleich, was vor ueber fuenfzig Jahren geschehen war
und was vor "unserer Haustuer passiert".

Die oesterreichische Regierung bemueht sich also auch, aehnlich der
deutschen, die Verbrechen ihrer Landsleute im Dritten Reich durch
unhaltbare Vergleiche mit dem heutigen Jugoslawien, einem der Opfer
des Faschismus, zu relativieren. Waehrend NATO-Flugzeuge KZ-
Gedenkstaetten in Jugoslawien bombardieren, wie jene des "12.Februar"
in der Naehe von Nis und wieder dabei ist, Serben und Roma zu
ermorden, werden in der offiziellen Propaganda die Dinge einfach in
ihr Gegenteil verkehrt. Der Krieg wird mit "Antifaschismus"
gerechtfertigt, waehrend die NATO dort weitermacht, wo Hitler von den
jugoslawischen Partisanen gestoppt wurde. Diese Regierung hat kein
Recht, sich als antifaschistisch zu praesentieren, sie hat kein Recht
in Mauthausen auch nur ein verlogenes Wort ueber die "Bewaeltigung"
der Vergangenheit zu sagen. *Revolutionaer Kommunistische Liga /gek.*


*************************************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1010 wien, wipplingerstraáe 23/20
kontakt: bernhard redl
vox: ++43 (0222) 535-62-00
fax: ++43 (0222) 535-38-56
redaktion.akin@signale.comlink.apc.org
http://akin.mediaweb.at
pgp-key (2.6.2i) auf anfrage
Konto: 223-102-976/00, Bank Austria
BLZ 12000, Verwendungszweck: akin