Betreff : Kamerun und Tschad: Shell aktiv
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Aussendezeitpunkt: Do, 29.04.99, 18:06 *
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Tschad/Kamerun/Niederlande:
Befuerchtungen ueber neue Shell-Aktivitaeten
Allein im Maerz dieses Jahres wurden ueber 100 Zivilisten von
ueberwiegend der Regierung des Tschad unterstehenden Truppen
getoetet, die die Kontrolle ueber den unruhigen Sueden des Landes
zurueckgewinnen wollten. Die Separatistenbewegung FARF fuerchtet
nun, dasz die Gewinne aus der Oelfoerderung nur dem
"Praesidentenclan" im Norden des Landes zugute kommen wuerden.
Wurde Shell schon bisher bekanntermaszen fast schon mit dem
nigerianischen Militaerregime assoziiert, dehnen sich seine
Aktivitaeten nunmehr massiv verstaerkt auf die ohnehin schon
aeuszerst instabilen Nachbarregionen auf.
So rechnen die Oelkonzerne nach den erfolgten Abschluessen von
Foerderungsvertraegen mit dem Tschad und dem Kamerun auch mit
schwerwiegenden Problemen aufgrund der politischen Unruhen - vor
allem Shell befuerchtet Angriffe und Sabotageakte gegen seine
diversen Foerderprojekte. Dasz die Erwartungen Shells zurecht
bestehen, zeigt die Beantwortung des niederlaendischen
Finanzministers Gerrit Zalm auf die Frage, ob der Tschad sich zu
einem zweiten Nigeria entwickeln koennte: "ja!"
Doch es waere nicht Shell, gaebe es nicht auch dafuer eine in
Nigeria bereits bewaehrte Methode: In Notfaellen, die "Projekte"
gefaehrden koennten, bekommen Shell und seine Partner z.B. in
diesem Fall von Kamerun "unbeschraenkte Handlungsfreiheit". Falls
noetig, "koennen ihre privaten Sicherheitsdienste auch auf die
Unterstuetzung der regionalen Partei oder Armee zaehlen." Dazu
paszt ausgezeichnet, dasz Shell vor zwei Jahren seine neuen
Geschaeftsprinzipien vorgestellt hatte, die in Zukunft einen
Verhaltenskatalog enthalten sollten: "fuer Menschenrechte und
Umweltthemen". *Umwelt-Journal, Nr. 2/1999 / gek.*
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