akin / aktuelle informationen Pressedienst akin vom 21-09-1998
 
 



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Oe/Arbeitsmarktpolitik:

> Der Wert der Arbeit

Dem "Falter" 38/98 entnehmen wir, dass das Wiener
Arbeitsmarktservice sparen muss und das dort tut, wo keine
"vorrangige Foerderungswuerdigkeit" vorliegt. Unter anderem beim
Integrationshaus. Denn die dort angebotenen
Berufsorentierungskurse fuer auslaendische Arbeitskraefte mit
Arbeitserlaubnis waren zwar effektiv -- immerhin 71 Prozent aller
Kursteilnehmer konnten einen Job finden --, aber das ist dem AMS
nicht so wichtig, dass es weiter dafuer Geld locker machen muss.
Wir koennen die Qualifikationsbestrebungen von Auslaendern nach
den Kriterien des AMS also als unwert einstufen. Beim
Integrationshaus ueberlegt man sich daher, ob man ganz allgemein
nicht den Laden zusperrt, weil Integrationsarbeit ohne
Arbeitsintegration nicht viel Sinne mache.

Was man beim AMS jedoch als foerderungswuerdig ansieht, duerfen
wir aus den "Vorarlberger Nachrichten" erfahren. Das AMS im
Laendle finanziert naemlich zusammen mit den Landesbehoerden das
Projekt "Arbeitsinitiative fuer den Bezirk Feldkirch" (ABF). In
den VN war darueber kuerzlich zu lesen: "Sonntags frische
Broetchen auf dem Fruehstueckstisch, ohne das Haus zu verlassen?
Ab 27.September ist das -- zumindest in Feldkirch -- fuer nur 20
Schilling Zustellgebuehr moeglich." Und diesen hochqualifizierten
Job -- schliesslich muessen die Boten fahrradfahren koennen --
organisiert das ABF. War es bislang hauptsaechlich das
Unternehmertum, das sich massiv fuer Sonntagsarbeit einsetzte,
duerfen wir uns jetzt darueber freuen, dass auch de-facto-
staatliche Stellen die 7-Tage-Woche foerdern. Solche Jobs sind
fuer das AMS also wertvoll.

Aber wahrscheinlich koennen die Arbeitsmarktbetreuer nicht anders.
Da sind einfach nur die Sachzwaenge des Marktes schuld...

                                                   *Bernhard Redl*



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last update:  27-09-1998  by: Horst.JENS@bigfoot.com (html-Konvertierung)